Schwabmünchner Allgemeine

In der Kita lauern fiese Erreger

Von diesen Kinderkran­kheiten können Eltern (leider) ein Lied singen

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Landkreis Augsburg Eltern kennen das Problem nur zu gut: Kaum ist der Nachwuchs in Krippe oder Kindergart­en eingewöhnt, bringen die Kleinen eine Krankheit nach der anderen mit nach Hause. Gerade in der kalten Jahreszeit folgt ein Schnupfen auf den anderen. Doch meist bleibt es nicht bei einer harmlosen Erkältung. Dort wo viele Kinder auf engem Raum zusammenko­mmen, lauern auch die Erreger typischer Kinderkran­kheiten. „Gegen Windpocken, Masern und Röteln sind viele Kinder heutzutage geimpft, denn dies wird vom Robert-Koch-Institut und den Kinderärzt­en empfohlen“, sagt Benjamin Dill vom Servicetea­m der KKH Kaufmännis­che Krankenkas­se in Augsburg. Er warnt aber: „Stattdesse­n gibt es eine Vielzahl an Viruserkra­nkungen mit Hautaussch­lag, Fieber und Abgeschlag­enheit, die die kleinen Patienten durchmache­n müssen.“

Und diese fiesen Erreger lauern in der Kita:

● Dreitagefi­eber Diese Erkrankung wird von einem Herpesviru­s verursacht und tritt vor allem bei Säuglingen und Kleinkinde­rn bis zum Ende des dritten Lebensjahr­es auf. Die kleinen Patienten leiden – wie der Name sagt – rund drei Tage unter hohem Fieber. „Oft fühlen sich die Kinder dabei sehr abgeschlag­en, und Eltern vermuten eine schwerwieg­ende Erkrankung. Doch in der Regel geht das Fieber abrupt zurück, und es erscheint auf Brust, Bauch und Rücken ein roter kleinfleck­iger Hautaussch­lag“, erklärt Dill. Bei vielen Kinder verläuft die Krankheit in abgeschwäc­hter Form, dass sie oft unbemerkt bleibt. Wer sich einmal mit dem Erreger angesteckt hat, ist gegen eine Neuinfekti­on immun und kann nicht erneut daran erkranken.

● Hand Mund Fuß Krankheit Ist ebenfalls hoch ansteckend und wird durch Enterovire­n hervorgeru­fen. Betroffen sind in der Regel Kinder zwischen zwei und sechs Jahren. Auch hier beschreibt der Name die Symptome: An den Handinnenf­lächen und Fußsohlen tritt ein rötlicher, juckender Ausschlag auf. Auch im Mundraum sowie im Win- können sich kleine, schmerzhaf­te Bläschen bilden. Zudem haben die Kinder häufig Fieber. „Kinder mit einem akuten Infekt dürfen nicht in die Kindertage­sstätte, bis keine neuen Bläschen mehr auftreten“, erklärt Dill. Bei dieser Kinderkran­kheit ist eine erneute Ansteckung möglich, da der Erreger immer wieder in veränderte­n Virusstämm­en auftreten kann. ● Ringelröte­ln Ältere Kinder zwischen fünf und 15 Jahren sind häufig betroffen. Mit den Röteln haben die Ringelröte­ln außer dem Namen aber nichts gemeinsam. Die beiden Krankheite­n werden von unterschie­dlichen Erregern ausgelöst. Bei Ringelröte­ln bildet sich zunächst ein schmetterl­ingsförmig­er, großflächi­ger Hautauschl­ag auf Wangen und Nase. Nach ein bis zwei Tagen können dann auch Arme und Beine betroffen sein. Mit der Zeit verwandeln sich die Flecken in blassrote Ringeln. Daneben klagen die Be- troffenen über Fieber und Gliedersch­merzen. Wer die Krankheit einmal überstande­n hat, ist lebenslang geschützt. „Für Kinder verläuft die Erkrankung in der Regel harmlos. Eine Gefahr besteht allerdings für schwangere Frauen, die gegen das Virus nicht immun sind“, so Dill. Bei einer Ansteckung kann das ungeborene Kind schwer geschädigt werden, weshalb sich Schwangere von Einrichtun­gen mit Ringelröte­ln-Infektione­n unbedingt fernhalten sollten.

● Bindehaute­ntzündung Ungefährli­ch, aber für Eltern und betroffene Kinder nervig Die durch Bakterien verursacht­en roten, eitrig verklebten Augen sind äußerst unangenehm und hochanstec­kend. Damit eine Ausbreitun­g in der Gemeinscha­ftsreinric­htung vermieden wird, dürfen die betroffene­n Kinder erst nach Abklingen der Beschwerde­n und regelmäßig­er Behandlung mit vom Arzt speziell verschrieb­enen Augendelbe­reich tropfen in den Kindergart­en wiederkomm­en. „Leider können die Kinder an einer solchen Infektion der Augen immer wieder neu erkranken“, erklärt Dill.

 ?? Symbolfoto: Alexander Sing ?? Wenn die Kinder in der Krippe oder im Kindergart­en miteinande­r spielen, können sich Krankheits­erreger übertragen. Nicht für alle Krankheite­n gibt es eine Impfung.
Symbolfoto: Alexander Sing Wenn die Kinder in der Krippe oder im Kindergart­en miteinande­r spielen, können sich Krankheits­erreger übertragen. Nicht für alle Krankheite­n gibt es eine Impfung.

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