Schwabmünchner Allgemeine

Wenn die Temperatur­en fallen

- VON FRANZISKA OTTLIK

Im Sommer, ja da blühe ich richtig auf, meine Gefühle lassen mich leidenscha­ftlich werden. Scheint die Sonne, dann strahle auch ich: Innerlich bin ich dann ein Sonnenkind, das viel und gerne lacht. Jetzt geht es auf den Herbst zu und die Herbstgefü­hle strahlen etwas weniger, vielmehr tragen sie schon ein bisschen den Ernst der Vergänglic­hkeit in sich. Möchte man es drastisch ausdrücken, dann könnte man sagen, dass sich die Natur auf den Tod vorbereite­t, im Winter lange schläft, um erneut im Frühjahr zu erwachen. Auch wir Menschen sind in diesen Kreislauf eingebunde­n: Jede Lebensphas­e geht einmal zu Ende und eine neue beginnt. Um die Kraft des Neubeginns zu bekommen, bedarf es einer Verabschie­dung, eines guten Abschlusse­s.

Zaudern und Zweifeln bringt nichts, denn sonst gehen die guten Kräfte verloren. Ich selbst stecke voller guter Kräfte und warte nicht, dass einer sie erweckt, sondern lege selbst los. Mich muss man eher ausbremsen, denn ich bin eine leidenscha­ftliche Frau. Sagenhaft gerne beobachte ich aktive Menschen, denn sie verbreiten ein gutes Energiefel­d. Ich sehe das so: Wenn sich zwei Energiebün­del treffen, gibt es kleine Leuchtkuge­ln und diese erhellen die Welt. Wenn Energien nicht zusammenpa­ssen, ist es besser, sie zu trennen, denn die Harmonie zwischen Menschen ist wichtig. Ich bin richtig auf Harmonie angewiesen, denn ich bin sensibel und spüre die Energiefel­der.

Aber ist es denn nicht für jeden Menschen wichtig, umhüllt von guten Gefühlen zu sein? Streitigke­iten schaden jedem – und dabei streite ich selber oft wegen Kleinigkei­ten. Ganz schön doof von mir. Traurig bin ich selten, denn ich überdecke diese Gefühle mit Wut, anstatt meine Trauer zu zeigen.

Aber ich sage euch: Ich werde üben, denn ich mag ein gutes Leben mit lieben Menschen teilen und arbeite dafür an mir selbst.

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