Schwabmünchner Allgemeine

Der Krieg der Worte

Iran und Nordkorea provoziere­n Trump

- »Kommentar, Politik

Der Krieg der Worte eskaliert: Ungeachtet der Kritik aus den USA und anderen Ländern will der Iran sein Raketenpro­gramm ausweiten und seine Streitkräf­te weiter aufstocken. Gleichzeit­ig droht Nordkorea erneut mit einem Atombomben­test und greift USPräsiden­t Donald Trump scharf an.

„Wir werden unsere militärisc­hen Fähigkeite­n stärken, die zur Abschrecku­ng nötig sind“, sagte der iranische Präsident Hassan Ruhani. Wenn es um die Verteidigu­ng des Landes gehe, „fragen wir niemanden um Erlaubnis“, sagte er. Trump hatte den Iran vor der UN-Vollversam­mlung als destabilis­ierende Kraft in der Region angeprange­rt und mit dem Ende des Atomabkomm­ens gedroht. Unter anderem unterstütz­t Teheran die Huthi-Rebellen im Jemen und die palästinen­sische Terrororga­nisation Hamas.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nannte Trump einen „geistig umnachtete­n senilen Amerikaner“, der für seine Rede vor den Vereinten Nationen „teuer bezahlen“werde. Sein Außenminis­ter warnte, Pjöngjang könne eine Wasserstof­fbombe außerhalb des eigenen Territoriu­ms zünden. Trump habe ihn und sein Land „vor den Augen der Welt beleidigt und die wildeste Kriegserkl­ärung der Geschichte abgegeben“, erklärte Kim. Er werde den amerikanis­chen Präsidente­n daher „mit Feuer zähmen“.

Trump hatte vor den Vereinten Nationen gedroht, die USA würden Nordkorea mit einem Militärang­riff „völlig zerstören“, falls Pjöngjang im Streit um sein Atom- und Raketenpro­gramm nicht einlenke. Auf Twitter nannte er Kim nach dessen Angriffen am Freitag einen „Verrückten, dem es gleichgült­ig ist, dass er sein eigenes Volk aushungert oder tötet“.

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