Schwabmünchner Allgemeine

Hilfe im digitalen Wandel

Wo es Geld und Beratung für Handwerker gibt

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Das Wort „Digitalisi­erung“ist gerade in aller Munde. Wird sie auch Berufe im Handwerk treffen? Ulrich Wagner: Die Digitalisi­erung ist im Handwerk bereits in vielen Gewerken angekommen. Beispielsw­eise führen Berufe wie Metallbaue­r, Zerspanung­stechniker, alle Elektrober­ufe, aber auch das Schreinerh­andwerk und das Sanitär-Heizungund Klima-Gewerbe digitale Prozesse ein. Doch auch in anderen Branchen wird daran gearbeitet. Ist das Handwerk bereits vorbereite­t?

Wagner: Das ist noch sehr unterschie­dlich. Manche Firmen verfügen bereits über ein digitales Prozessman­agement, während andere noch in der Phase der Einführung sind. Eine große Hilfe für die kleineren und mittleren Betriebe des Handwerks ist der Digitalbon­us, den das bayerische Wirtschaft­sministeri­um zur Verfügung stellt. Allerdings ist die Nachfrage so groß, dass die Bewilligun­g oft dauert. Wo findet denn ein Handwerksb­etrieb Hilfe in Sachen Digitalisi­erung?

Wagner: Bei der Handwerksk­ammer haben wir ein eigenes Team, das die Handwerksu­nternehmen bei der Etablierun­g digitaler Prozesse und Geschäftsm­odelle berät. Diese Experten helfen bei technische­n Fragen, unterstütz­en im Bereich des Marketing und kennen sich in der IT-Sicherheit, dem Datenschut­z und dem IT- und Internetre­cht aus. Stimmen die politische­n Rahmenbedi­ngungen für die Digitalisi­erung?

Wagner: Neben einem flächendec­kenden Netzausbau und der passenden Infrastruk­tur müssen auch IT-Sicherheit und Strategien für kleinere Betriebe konzipiert werden. Das bundesweit erste Forschungs­projekt dazu ist „Handwerk digital“. Die Handwerksk­ammer für Schwaben betreibt es zusammen mit der Fraunhofer-Einrichtun­g IGCV. Worauf sollen Berufsanfä­nger achten?

Wagner: Eine Affinität zu IT-Anwendunge­n und modernen Medien sind gute Voraussetz­ungen sowie Lust und Neugier auf neue Technologi­en. Wichtig ist auch die Bereitscha­ft für ständige Entwicklun­g und Weiterbild­ung. (mke)

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