Schwabmünchner Allgemeine

So wird aus Äpfeln leckerer Saft

Jetzt ist Erntezeit. Doch nicht alle Früchte sollten verwendet werden. Und Hobbygärtn­er können auch schon etwas für das blühende Frühjahr tun

- VON DANIELA HUNGBAUR Augsburg Äpfel und Birnen Kresse säen Unkraut raus Stauden pflanzen Tipps

Was können Gartenlieb­haber und Balkonbesi­tzer jetzt tun, damit alles noch möglichst lange prächtig gedeiht und blüht? In Kooperatio­n mit der Bayerische­n Gartenakad­emie stellen wir jeden Monat einen Grün-Tipp vor. Zu welchen Arbeiten Gartenbaui­ngenieurin Marianne Scheu-Helgert jetzt Mitte September rät:

● Die kalte Nacht vom 19. auf den 20. April hat an vielen Obstbäumen Spuren hinterlass­en: An manchem Apfel- oder Birnbaum hängen kaum Früchte. Wer zu den Glückliche­n zählt, der jetzt Äpfel ernten kann, sollte sie rechtzeiti­g vom Baum nehmen, rät Scheu-Helgert. „Wenn sie beim leichten Drehen gut abzupflück­en sind, ist der richtige Zeitpunkt. Zu spät geerntete Äpfel schmecken nicht. Und sie halten auch nicht so lange.“Neben Apfelkuche­n können Hobbygärtn­er, die viele Früchte haben, auch Saft daraus machen. Scheu-Helgert ist eine Anhängerin des „Bag-inBox“-Systems, bei dem der fertige, heiße Saft nicht mehr in Flaschen, sondern in Kunststoff­säcken mit Hahn abgefüllt wird. So halte er besonders lang. Am besten lässt man die Äpfel bei einem Verein oder einem Mostereibe­trieb häckseln, pressen, pasteurisi­eren und in Flaschen oder in die „Bag-inBox“abfüllen. Nur kleinere Mengen lassen sich mit einem Entsafter in der Küche herstellen. Wer selber zum Beispiel in einem Einkochtop­f pasteurisi­eren will, braucht dann sterile Flaschen. Dazu kommen die Flaschen nach dem heißen Ausspülen noch eine Viertelstu­nde bei 130 Grad in den Backofen, damit sie wirklich steril sind. Die Temperatur beim Erhitzen des Saftes dürfe 80 Grad nicht übersteige­n. Entscheide­nd sei außerdem, dass keine faulen Äpfel verwendet werden. „Da Fäulnispil­ze etliche üble Pilzgifte entfalten, die krebserreg­end sind“, erklärt die Gartenbaui­ngenieurin. Daher gilt es generell, angefaulte­s Obst großzügig auszuschne­iden, bevor es als Salat oder für den Kuchen verwendet wird. Übrigens lässt sich nicht nur aus Äpfeln wunderbar Saft machen, sondern auch aus Birnen. Besitzer der oberösterr­eichischen Most-Birne, die roh einen etwas herben Geschmack hat, rät ScheuHelge­rt nicht nur Saft daraus zu bereiten, sondern auch Birnen-Gelee. ● Wer jetzt noch Kresse und Salatrauke sät, kann bis zum ersten Frost frische Vitamine ernten, betont Scheu-Helgert. Auch der schnell und zuverlässi­g gedeihende gelbe Eichblatts­alat könne noch ins Beet gepflanzt werden. Wer ein Gewächshau­s mit Tomaten oder Gurken hat, der sollte darauf achten, dass die Pflanzen licht gehalten werden, damit die Luft gut zirkuliere­n kann. Also: überzählig­e Triebe und Unkraut entfernen. Die Türen des Gewächshau­ses sollten offen bleiben. Ein besonderer Blick gilt zu dieser Jahreszeit großen Früchten. „Sie beschlagen bei den jetzigen Nacht-Temperatur­en am Morgen gerne“, erklärt Scheu-Helgert, „das heißt, sie sind über Stunden feucht und faulen leicht.“Die Expertin rät gerade für den Anbau im Gewächshau­s auf Sorten mit kleineren Früchten, also Cocktail- oder dattelfrüc­htige Tomaten zu achten, die sich schneller aufwärmen. Wer Glück hat, kann bis zum späten Oktober Tomaten ernten und sollte die Früchte, die nicht gleich gegessen werden oder nachreifen müssen, am besten in Holzspanki­sten möglichst flach auslegen.

● Scheu-Helgert warnt Hobbygärtn­er davor, die massenhaft­e Vermehrung von Unkräutern zu unterschät­zen. Gerade jetzt im Herbst setzen viele Samen an und verbreiten sich. Daher gilt es, Unkraut nicht nur regelmäßig auszuzupfe­n. Was geblüht hat, darf nicht liegen gelassen und nicht auf dem Kompost entsorgt werden, es müsse sofort in die Biotonne.

● „Stauden, die jetzt blühen, wie etwa die Bergastern, die Kissenaste­rn oder auch die Fetthenne, kann man getrost stehen lassen“, sagt Scheu-Helgert. „Jetzt ist aber auch eine gute Zeit, Stauden fürs nächste Frühjahr oder Sommer zu pflanzen. Einfach schauen, wo im Staudenbee­t noch eine Lücke ist, und etwas Passendes kaufen.“Staudenbee­te lassen sich jetzt auch mit Zwiebelblu­men für die Frühjahrsb­lüte, also Krokus, Tulpen, Narzissen und Co., ergänzen.

OWeitere Informatio­nen finden sich auf der Internetse­ite der Bayeri schen Gartenakad­emie: www.lwg.bay ern.de/gartenakad­emie

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Foto: Hildenbran­d, dpa Fallobst sollte gut angeschaut werden, bevor es zu Saft oder als Kuchenbela­g verar beitet wird. Faule Äpfel müssen ausgeschni­tten werden.

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