Schwabmünchner Allgemeine

Wolf fürchtet nicht um seinen Job Wiedersehe­n mit Mölzl

In der Bundesliga sorgte der FC Augsburg drei Mal dafür, dass Stuttgart den Trainer wechselte. Warum das diesmal selbst bei einer VfB-Niederlage nicht der Fall sein dürfte Wacker Burghausen

- VON JOHANNES GRAF

Wenn der FC Augsburg auf den VfB Stuttgart trifft, standen die Stuttgarte­r Trainer zuletzt unter besonderer Beobachtun­g. Bruno Labbadia musste im August 2013 nach einem 1:2 gehen, Armin Veh warf im November 2014 nach einem 0:1 hin und für Alexander Zorniger war nach einem 0:4 im Herbst 2015 Schluss. Hannes Wolf, aktuell Stuttgarte­r Coach, geht mit diesem Umstand gelassen um. Zudem droht ihm bisweilen kein Ungemach.

Dem VfB ist ein berauschen­der Start in die Bundesliga­saison gelungen, er siegte gegen Berlin und Mainz. Nach Niederlage­n gegen Schalke, Wolfsburg und Mönchengla­dbach machte sich Ernüchteru­ng breit. Wolf muss dennoch nicht fürchten, sich in die Reihe geschasste­r Trainer nach Augsburg-Spielen einzuordne­n.

Selbst null Punkte gegen das überrasche­nd starke Augsburg würden daran nichts ändern. Dazu ist Wolf in seiner Position zu gefestigt. Wenn er die Stimmung im Verein „richtig mitbekomme, ist es sehr unwahrsche­inlich“nach einer Niederlage bangen zu müssen, sagt er. „Ich glaube, es ist alles okay. Es gibt sicher ein paar Mannschaft­en in der Liga, die sich über sechs Punkte freuen würden.“

Der 36-Jährige ist den Weg eines Tuchel, Nagelsmann oder Nouri gegangen. Da ihm eine glorreiche Spielerkar­riere verwehrt blieb, konzentrie­rte er sich mit Anfang 20 auf eine Trainerlau­fbahn. Etliche Jahre arbeitete er im Nachwuchs von Borussia Dortmund. Als Jos Luhukay, einst in Diensten des FCA, beim VfB zurücktrat, holten ihn Stuttgarts Vereinsver­antwortlic­he als Proficheft­rainer.

Wolf überzeugte. Nicht nur als Fachmann, er erwies sich ebenso als kommunikat­iv und krisenfest. Er manövriert­e die Mannschaft durch zwischenze­itliche Sieglosigk­eit, meisterte die Großkreutz-Affäre und blieb vom Schindelme­iserRauswu­rf unberührt. Stuttgart stieg letztlich auf – und Wolf hatte nicht nur die Pflicht erfüllt. Er genießt dort hohes Ansehen.

Überrasche­nd wirkte jüngst eine Aussage, in der er eine Pause vom Trainerdas­ein ankündigte. „Ich will auf jeden Fall ein Sabbatjahr machen“, sagte Wolf gegenüber Pressevert­retern. „Diesen Luxus gönne ich mir irgendwann. Ich kann mir durchaus vorstellen, mal was anderes zu machen.“

Doch das ist Zukunft. Wolf verlängert­e seinen Vertrag bis Sommer 2019, seine Konzentrat­ion gilt dem Hier und Jetzt, dem Aufeinande­rtreffen mit dem FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr). Einsetzen kann Wolf die zuletzt fehlenden Holger Badstuber und Daniel Ginczek. Der ehemalige BayernProf­i und der Angreifer meldeten sich für die Partie fit. Wolf wertete dies als einen „großen Zugewinn.“

Sollte Badstuber spielen, würde er in die Abwehrzent­rale rücken und Benjamin Pavard müsste weichen. Allerdings nicht aus dem Team. Pavard könnte neben Santiago Ascacibar auf die Doppelsech­s rücken. Ein Wiedersehe­n mit seinem ExVerein steht Patrick Mölzl, dem Trainer des Fußball-Regionalli­gisten Wacker Burghausen, bevor. Er ist mit seinem Team am Sonntag um 14 Uhr im Rosenausta­dion zu Gast bei der U23 des FC Augsburg. Für den schwäbisch­en Bundesligi­sten hatte Mölzl als Profi sechs Jahre lang (von 2004 bis 2010) selbst gekickt.

2013 wechselte Mölzl die Seiten, seit zwei Jahren ist er Trainer bei den Oberbayern. Vergangene Spielzeit beendete sein Team auf Platz zehn und auch jetzt befindet sich Wacker auf Platz elf im Mittelfeld der Tabelle. Weshalb der FCA II um den Ex-Profi Dominik Reinhardt, im direkten Duell als Favorit gilt. Reinhardts bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: In den fünf Spielen unter seiner Regie gab es bereits vier Siege.

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Foto: dpa Nach gutem Start kassierte Trainer Hannes Wolf zuletzt mit dem VfB Stuttgart drei Niederlage­n in Serie. Jetzt trifft er auf den FC Augsburg.

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