Martinipark macht positiven Eindruck
Der erste Eindruck, den die neue Spielstätte des Theaters im Martinipark macht, ist positiv. Der Zuschauerraum wirkt geräumig, die Foyers erscheinen ausreichend groß. Hinzu kommt der Industriehallen-Charme. Das Theatergebäude wird einem moderner, vielleicht auch zeitgemäßer vorkommen. Nur eines darf man als Zuschauer zu Beginn der Spielzeit noch nicht erwarten: dass alles perfekt läuft. Für einen Probebetrieb mit Zuschauern und Publikum war keine Zeit, das hat der enge Bauplan nicht zugelassen. Also wird man im laufenden Vorstellungsbetrieb sehen, wo es noch klemmt, wo noch etwas nachzubessern ist. Da sind Geduld und Nachsicht Tugenden, mit denen nicht nur das eigene Nervenkostüm, sondern auch das der Theatermitarbeiter geschont wird.
Die größte Schwierigkeit der neuen Spielstätte dürfte sowieso nicht durch zusätzliche Baumaßnahmen zu beheben sein. An der Lage lässt sich nämlich nichts ändern. Klar liegt der Martinipark noch nah an der Innenstadt, also zentral, aber die Erreichbarkeit mit dem Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr ist nun schwieriger, die Fußwege zur Bühne sind länger. Für die einen macht es das nur ein bisschen umständlicher, ins Theater zu kommen. Für andere, die nicht mehr gut zu Fuß unterwegs sind, kann das schon eine Distanz sein, die den Theaterbesuch extrem erschwert. Gerade da will das Theater mit einem Shuttle-Service helfen, den Weg zwischen Haltestelle/Parkplatz und Bühne zu überbrücken. Auch da gilt: Das wird sich einspielen müssen. Niemand kann vorab abschätzen, wie gut oder schlecht der Service angenommen wird.