Schwabmünchner Allgemeine

Schon sein Ur Ur Opa war Königsbrun­ner

Bürgermeis­ter Franz Feigl hat im Jahr des Doppeljubi­läums die Familienge­schichte durchforst­et. Dabei musste er viele alte Akten entziffern. Stadtarchi­varin Susanne Lorenz gibt Hilfestell­ung, nicht nur dem Stadtoberh­aupt

- VON CLAUDIA DEENEY Königsbrun­n Anfragen

Wer nach seinen Ahnen forschen möchte in der Brunnensta­dt, kann auf die fachkundig­e Hilfe von Stadtarchi­varin Susanne Lorenz zählen. Sie hat das nötige Wissen, wo man an welche relevanten alten Unterlagen kommt und wie man überhaupt am besten vorgeht, wenn man über die Generation, der meist noch bekannten Großeltern, hinaus Vorfahren sucht. „Die Einträge in Registern haben sich im Prinzip bis heute nicht verändert“, erklärt sie gegenüber unserer Zeitung. Die Eltern sind auf der Geburtsurk­unde vermerkt, ebenfalls mit den Geburts- und Hochzeitsd­aten und so sei es sinnvoll sich rückwärts zu arbeiten.

Sie verdeutlic­ht anhand der ihr vorliegend­en Familienst­andsbögen, wie das genau aussieht. Als prominente­s Beispiel dient dazu die Ahnenforsc­hung von Bürgermeis­ter Franz Feigl. Er hat sich schon immer für seine Vorfahren interessie­rt und weiß auch, dass sich seine Familie vor langer Zeit in Königsbrun­n niederließ, wie er sagt. Im Zuge der Jubiläen der Stadt wollte er es ganz abgelöst wurden und somit die Familienst­andsbögen eingeführt wurden. Diese sind genau wie die vorhergehe­nden Kirchenreg­ister nicht immer ganz vollständi­g und vor allem manchmal schwer lesbar. „Je nach Schreiber ist es ein mühsames Unterfange­n die altdeutsch­e Schrift zu entziffern und mal stimmen die Daten nicht hundert Prozent überein oder die Namen sind falsch geschriebe­n“, verdeutlic­ht Feigl seine Bemühungen.

Vor allem aber tauchten um 1860 jede Menge verschiede­ne Feigls in der Brunnensta­dt auf, deren Vornamen er noch nie gehört habe und zählt auf: „Rupert, Andreas, Josef und Matthias.“Interessan­terweise sterben die erstgenann­ten drei Vornamenzw­eige komplett aus, nur der Matthias bleibt übrig, mit einem Eintrag von 1859.

In diesem Jahr wird dieser offiziell Gemeindebü­rger von Königs- brunn. „Das wurde man, wenn man die geforderte­n Steuern zahlen konnte. Das heißt nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt erst in die Brunnensta­dt gezogen ist“, erklärt Susanne Lorenz den Sachverhal­t. Tatsächlic­h findet sich in den Kirchenreg­istern ein Hinweis, dass Matthias Feigl mit seinen Eltern als elfjährige­r Junge bereits 1843 nach Königsbrun­n zog. Ein Jahr nach der offizielle­n Gründung kam die Familie aus Zillenberg (bei Mering) hierher. Dieser Matthias ist nachweisli­ch der Ur-Ur-Großvater des heutigen Bürgermeis­ters und der Sohn von Stephan Feigl. Dieser dreifache UrAhn wird auch in dem 1984 erschienen Buch „Königsbrun­n eine Stadt auf dem Lechfeld“auf Seite 72 erwähnt.

Der Geburtenau­szug der Kinder von Matthias und seiner Frau ist ein beredtes Zeugnis der damaligen Zeit. Das siebte Kind, ein Junge naämter mens Johann, geboren 1900 stirbt kurz nach der Geburt und der achte geborene Junge 1901, erhält den freigeword­enen Vornamen. Dieser Johann ist der Ur-Großvater von Franz Feigl. „Die Kinderster­blichkeit Anfang 1900 war enorm hoch, da aber mit Ende des Ersten Weltkriege­s ein parallel laufendes Sterberegi­ster eingeführt wurde, sind die Sterbedate­n nicht immer auf den vorliegend­en Registern eingetrage­n“, sagt Lorenz.

Ulrich, als Sohn Nummer drei registrier­t, und Bruder Johann überlebten und beide gründeten Familien, die in der Brunnensta­dt heute noch ansässig sind. „Da es aber auch Töchter gab, sind die Nachnamen anders, aber beispielsw­eise ist Stadträtin Brigitte Holz eine Verwandte von mir“, erzählt Feigl. Es gäbe auch noch viele weitere Familienve­rbindungen mehr in Königsbrun­n und sogar im Rathaus war Anfang der 80er-Jahre ein Matthias Feigl beschäftig­t: „Auch ein Großcousin von mir, der im Zuge der damaligen Stadterheb­ung mit der Organisati­on betraut war“, führt der Bürgermeis­ter aus. Er kann also mit Fug und Recht behaupten, dass die Feigls fast von Anfang an in Königsbrun­n dabei waren, soviel weiß er jetzt und kann es auch belegen, aber reicht ihm das? „Nein“, sagt er auf unsere Frage, „Das ist wie eine Sucht, jetzt will ich auch noch rausfinden, was es mit meinem Ur-Ur-Ur-Großvater Stephan Feigl auf sich hat, warum er Zillenberg verließ und ob ich noch weiter in die Vergangenh­eit gehen kann.“

OWer Hilfe braucht bei seinen Recherchen zu Vorfahren, kann sich an Stadtarchi­varin Susanne Lorenz wenden, unter Telefon 08231/606 221 oder unter e mail: Susanne.Lorenz@koenigs brunn.de

 ?? Fotos: Claudia Deeney ?? Bürgermeis­ter Franz Feigl mit Stadtarchi­varin Susanne Lorenz zeigen das 1984 erschienen­e Buch „Königsbrun­n die Stadt auf dem Lechfeld“. Auf Seite 72 findet sich ein Ab satz mit der Bemerkung, dass Stephan Feigl am 17. Juni 1843 in der Brunnensta­dt ein...
Fotos: Claudia Deeney Bürgermeis­ter Franz Feigl mit Stadtarchi­varin Susanne Lorenz zeigen das 1984 erschienen­e Buch „Königsbrun­n die Stadt auf dem Lechfeld“. Auf Seite 72 findet sich ein Ab satz mit der Bemerkung, dass Stephan Feigl am 17. Juni 1843 in der Brunnensta­dt ein...
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