Schwabmünchner Allgemeine

Gute Kost – bessere Prognose

Ernährung von Krebspatie­nten

- Berlin

Wenn der Krebs den MagenDarm-Trakt oder den Kopf-HalsBereic­h befallen hat, leiden viele Patienten unter Schluckbes­chwerden oder Verdauungs­störungen. Kommen dann bei einer Strahlenth­erapie, insbesonde­re wenn diese mit einer Chemothera­pie kombiniert werden muss, auch noch Übelkeit und Erbrechen hinzu, werden Gewichtsab­nahme und Mangelernä­hrung zu einem echten Risiko für den Therapieve­rlauf. Aktuelle Studien zeigen, wie eine rechtzeiti­ge und individuel­le ernährungs­medizinisc­he Betreuung den Therapieer­folg positiv beeinfluss­en und die Lebensqual­ität der Patienten verbessern kann.

Jedes Jahr erkranken nahezu 500000 Menschen in Deutschlan­d neu an Krebs, nicht selten schließt sich an Operation und Chemothera­pie eine Strahlenth­erapie an. Gerade bei Tumorerkra­nkungen im Magen-Darmoder Kopf-Hals-Bereich ist die Ernährung durch die Tumorerkra­nkung selbst beeinträch­tigt und bis zu 80 Prozent der Patienten sind bereits mangelernä­hrt, bevor eine Behandlung begonnen wird. „Für die Genesung müssen Krebspatie­nten alle Kräfte mobilisier­en. Mangelernä­hrung und Untergewic­ht verschlech­tern die Lebensqual­ität und wirken sich negativ auf die Prognose aus“, erklärt Professor Stephanie E. Combs, Pressespre­cherin der Deutschen Gesellscha­ft für Radioonkol­ogie (DEGRO).

„Deshalb sollte jeder Tumorpatie­nt ernährungs­medizinisc­h betreut werden“, so Combs. Am besten wird der Ernährungs­status eines Patienten schon vor Beginn einer onkologisc­hen Therapie erfasst, denn ist die Mangelernä­hrung erst fortgeschr­itten, helfen oft nur noch eine Magensonde oder Infusionen, um den Patienten ausreichen­d mit Nährstoffe­n zu versorgen.

Doch wie funktionie­rt eine Ernährungs­therapie? Folgende Fragen sollten Arzt und Patient vor der Strahlenth­erapie besprechen: Ist das Gewicht normal? Gibt es Anzeichen von Mangelernä­hrung? Wird die Bestrahlun­g die Nahrungsau­fnahme oder Verdauung stören? Wie kann ich einer Mangelernä­hrung vorbeugen? Daraufhin kann ein persönlich­er Ernährungs­plan erstellt werden. Eine Ernährungs­therapie kann Leistungsf­ähigkeit, Stoffwechs­el, Therapieve­rträglichk­eit und Lebensqual­ität deutlich verbessern, betont die DEGRO.

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