Dieselautos, Familie und Rente sind wichtige Themen
Die Bürger im Landkreis haben den Bundestagswahlkampf unterschiedlich verfolgt. Warum sich ein Wähler in Untermeitingen gedulden musste
Bei strahlendem Sonnenschein strömten gestern Tausende Bürger in die Wahllokale im Landkreis Augsburg. „Der erste Wähler war bei uns schon um zehn vor acht da. Der musste sich dann noch ein wenig gedulden“, sagte Susanne Raffler, Wahlvorstehende in Untermeitingen. Zwischen 8 und 8.30 Uhr seien viele Menschen gekommen, erzählte sie. Im Pfarrzentrum in Schwabmünchen sind die Wähler laut Frank Weiher schubweise gekommen: „Es sind oft fünf bis sechs Wähler gleichzeitig da und dann wieder niemand.“
In der Schwabmünchner Grundschule war Helmut Kugelmann Wahlvorsteher. Auch hier seien die Bürger schubweise gekommen. „Die größte Herausforderung für die Wähler war es, das Wahllokal überhaupt zu finden“, erzählte er. Bei den vergangenen Wahlen gaben die Bürger ihre Stimme im Foyer der Grundschule ab, gestern mussten sie in den ersten Stock gehen. Der Grund: Im Eingangsbereich wurde Kaffee und Kuchen für den Michaelimarkt verkauft. In einem der Wahllokale in der Bobinger Singoldhalle war laut Michael Chmiel „durchgehend etwas los“. Im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl seien mehr Wähler gekommen, sagte er. In Mickhausen sei die Wahlbeteiligung „ganz ordentlich“, erzählte Bürgermeister und Wahlvorstand Hans Biechele. Bis 15 Uhr hatten schon etwa 50 Prozent der Wahlberechtigten des Wahllokals eins ihre Stimme abgegeben.
Wir haben bei einigen Wählern nachgefragt, wie sie den Bundestagswahlkampf erlebt haben:
wussten schon vor einem Monat, welche Partei sie wählen werden. Informiert haben sie sich durch Zeitungsartikel und diverse Wahlsendungen. Das TV-Duell hat Rudolf Lönner aufgezeichnet und vor der Wahl noch einmal angeschaut. Bei der ersten Stimme hat sich Rudolf Lönner für einen Kandidaten der kleineren Parteien entscheiden, denn Hansjörg Durz (CSU) stand für ihn schon als Sieger im Landkreis fest.
hat ihre beiden Kinder mit zum Wahllokal in
genommen. Vor allem das Thema Familienpolitik war für sie entscheidend. Den Wahlkampf habe sie jedoch nicht besonders beobachtet, sagte sie. Wen sie wählt, habe sie erst am Wahlsonntag entschieden. Jede Partei habe im Wahlkampf Aussagen gemacht, denen sie zugestimmt habe, aber gleichzeitig welche, denen sie nicht zustimmen konnte. Auch
Noch einmal das TV Duell angeschaut
Die Parteien sollen ihre Versprechen einhalten
haben erst gestern entschieden, wer ihre Stimme bekommt. Die beiden gaben ihre Stimmen vor dem Besuch des Michaelimarktes im Pfarrzentrum ab. „Im Wahlkampf hat jede Partei ihr Bestes gegeben“, sagte Christine Mayer. Ihr Mann ist der Meinung, dass alle Parteien vor der Wahl viel versprechen, die Zusagen danach jedoch nicht halten. Da die beiden ein Dieselauto fahren, haben sie sich informiert, welche Positionen die Parteien in dieser Diskussion vertreten. Ein weiteres wichtiges Thema war für die beiden die Rentenpolitik.
„Es gibt viele ältere Menschen, die arm sind“, sagten
Altersarmut war eines der Themen, die für das Ehepaar aus
vor der Stimmabgabe wichtig waren. Der Wahlkampf war ihrer Meinung nach ein bisschen zu lang. „Die Kandidaten schimpfen immer über- und gegeneinander“, sagten die beiden.
hat schon länger gewusst, für wen er stimmen wird. Den Fernseher habe er bei den Wahlsendungen immer ausgeschaltet.
Ein Thema, das
im Wahlkampf gefehlt hat, ist die kalte Progression. Er habe sich vor allem mit der Tagespresse und den TV-Duellen informiert und wusste schon länger, wen er wählen möchte.