Schwabmünchner Allgemeine

Dieselauto­s, Familie und Rente sind wichtige Themen

Die Bürger im Landkreis haben den Bundestags­wahlkampf unterschie­dlich verfolgt. Warum sich ein Wähler in Untermeiti­ngen gedulden musste

- VON ANJA RINGEL Landkreis Augsburg Gerda und Rudolf Lönner aus Un termeiting­en Diana Binder brunn Königs Mayer Christine und Gerhard Schwabmünc­hner ton Götz. Bobingen Dieter Bohnert aus Königsbrun­n Mickhausen Helga und An Jürgen Egger aus

Bei strahlende­m Sonnensche­in strömten gestern Tausende Bürger in die Wahllokale im Landkreis Augsburg. „Der erste Wähler war bei uns schon um zehn vor acht da. Der musste sich dann noch ein wenig gedulden“, sagte Susanne Raffler, Wahlvorste­hende in Untermeiti­ngen. Zwischen 8 und 8.30 Uhr seien viele Menschen gekommen, erzählte sie. Im Pfarrzentr­um in Schwabmünc­hen sind die Wähler laut Frank Weiher schubweise gekommen: „Es sind oft fünf bis sechs Wähler gleichzeit­ig da und dann wieder niemand.“

In der Schwabmünc­hner Grundschul­e war Helmut Kugelmann Wahlvorste­her. Auch hier seien die Bürger schubweise gekommen. „Die größte Herausford­erung für die Wähler war es, das Wahllokal überhaupt zu finden“, erzählte er. Bei den vergangene­n Wahlen gaben die Bürger ihre Stimme im Foyer der Grundschul­e ab, gestern mussten sie in den ersten Stock gehen. Der Grund: Im Eingangsbe­reich wurde Kaffee und Kuchen für den Michaelima­rkt verkauft. In einem der Wahllokale in der Bobinger Singoldhal­le war laut Michael Chmiel „durchgehen­d etwas los“. Im Vergleich zur vergangene­n Bundestags­wahl seien mehr Wähler gekommen, sagte er. In Mickhausen sei die Wahlbeteil­igung „ganz ordentlich“, erzählte Bürgermeis­ter und Wahlvorsta­nd Hans Biechele. Bis 15 Uhr hatten schon etwa 50 Prozent der Wahlberech­tigten des Wahllokals eins ihre Stimme abgegeben.

Wir haben bei einigen Wählern nachgefrag­t, wie sie den Bundestags­wahlkampf erlebt haben:

wussten schon vor einem Monat, welche Partei sie wählen werden. Informiert haben sie sich durch Zeitungsar­tikel und diverse Wahlsendun­gen. Das TV-Duell hat Rudolf Lönner aufgezeich­net und vor der Wahl noch einmal angeschaut. Bei der ersten Stimme hat sich Rudolf Lönner für einen Kandidaten der kleineren Parteien entscheide­n, denn Hansjörg Durz (CSU) stand für ihn schon als Sieger im Landkreis fest.

hat ihre beiden Kinder mit zum Wahllokal in

genommen. Vor allem das Thema Familienpo­litik war für sie entscheide­nd. Den Wahlkampf habe sie jedoch nicht besonders beobachtet, sagte sie. Wen sie wählt, habe sie erst am Wahlsonnta­g entschiede­n. Jede Partei habe im Wahlkampf Aussagen gemacht, denen sie zugestimmt habe, aber gleichzeit­ig welche, denen sie nicht zustimmen konnte. Auch

Noch einmal das TV Duell angeschaut

Die Parteien sollen ihre Verspreche­n einhalten

haben erst gestern entschiede­n, wer ihre Stimme bekommt. Die beiden gaben ihre Stimmen vor dem Besuch des Michaelima­rktes im Pfarrzentr­um ab. „Im Wahlkampf hat jede Partei ihr Bestes gegeben“, sagte Christine Mayer. Ihr Mann ist der Meinung, dass alle Parteien vor der Wahl viel verspreche­n, die Zusagen danach jedoch nicht halten. Da die beiden ein Dieselauto fahren, haben sie sich informiert, welche Positionen die Parteien in dieser Diskussion vertreten. Ein weiteres wichtiges Thema war für die beiden die Rentenpoli­tik.

„Es gibt viele ältere Menschen, die arm sind“, sagten

Altersarmu­t war eines der Themen, die für das Ehepaar aus

vor der Stimmabgab­e wichtig waren. Der Wahlkampf war ihrer Meinung nach ein bisschen zu lang. „Die Kandidaten schimpfen immer über- und gegeneinan­der“, sagten die beiden.

hat schon länger gewusst, für wen er stimmen wird. Den Fernseher habe er bei den Wahlsendun­gen immer ausgeschal­tet.

Ein Thema, das

im Wahlkampf gefehlt hat, ist die kalte Progressio­n. Er habe sich vor allem mit der Tagespress­e und den TV-Duellen informiert und wusste schon länger, wen er wählen möchte.

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Gerda und Rudolf Lönner informiert­en sich über mehrere Medien.
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Das Thema Diesel war für Christine und Gerhard Mayer wichtig.
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Das Wahllokal 2 war in Schwabmünc­hen in der Grundschul­e.
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Fotos: Anja Ringel Für Diana Binder war die Familienpo­litik der Parteien wichtig.

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