Schwabmünchner Allgemeine

Wie Eltern sinnvoll für ihre Kinder sparen

Kinder kosten Geld. Und je größer sie werden, desto größer sind die Ausgaben

- Stuttgart

Schüleraus­tausch oder Führersche­in – irgendwann haben Kinder größere Wünsche. Und die kosten oft richtig Geld. Eltern kann das vor finanziell­e Herausford­erungen stellen. Der Nachwuchs schlägt ja schon bei den laufenden Ausgaben kräftig zu Buche. Für Eltern lohnt es sich daher, schon früh regelmäßig Geld beiseitezu­legen. Denn je länger der Anlagezeit­raum, desto größer ist die Chance, ein kleines Vermögen aufzubauen. Wer im ersten Jahr nach der Geburt mit dem Sparen beginnt, hat bis zum Schulende in der Regel 16 bis 18 Jahre Zeit. Vier Tipps dazu.

● Ziele festlegen „Die Zielsetzun­g spielt eine große Rolle“, sagt Niels Nauhauser. „Geht es darum, Anschaffun­gen wie etwa ein Fahrrad zu finanziere­n, kommt es eher auf Verfügbark­eit und Sicherheit an“, sagt der Finanzexpe­rte der Verbrauche­rzentrale Baden-Württember­g. In Betracht kommen dann eher flexible, verzinste Anlagen wie ein Tagesgeldk­onto. Der Haken: Zinsen gibt es hier derzeit kaum. Laut FMH-Finanzbera­tung aus Frankfurt zahlen die besten Anbieter bis zu 1,0 Prozent Zinsen für Neukunden – aber nur mit einer Zinsgarant­ie von sechs Monaten. Soll das Polster langfristi­g aufgebaut werden, um später den Start in das Studium zu finanziere­n, sind auch Festgelder mit einer Laufzeit von drei Jahren denkbar. Laut FMH gibt es derzeit immerhin bis zu 1,5 Prozent Zinsen. Auch Aktienfond­s können dann in Betracht kommen. Hier gibt es zwar Kursrisike­n, aber auch mehr Chancen auf Rendite.

● Sparrate bestimmen Es müssen keine großen Sparsummen sein. „Man kann heute schon ab 25 Euro pro Monat in einen Fonds investiere­n“, erklärt Andreas Görler. „So ist es auch möglich, 50 Euro in zwei Fonds mit unterschie­dlichen Anlagephil­osophien zu investiere­n“, erläutert der Vermögensb­erater von der Wellinvest – Pruschke & Kalm GmbH. Das Risiko ist so gestreut. Vermögensv­erwalter Adrian Roestel hat noch einen anderen Tipp: „Ein guter Start wäre es, die monat- liche Kindergeld­zahlung als Mindest-Sparrate zu verwenden“, rät der Leiter Portfoliom­anagement von Huber, Reuss & Kollegen. Die Idee dahinter: „Wird der vom Staat überwiesen­e Betrag gleich angespart, fehlt er gar nicht erst in der Familienka­sse, weil er nicht gedanklich zum verfügbare­n Einkommen gerechnet wird.“Wer direkt bei der Geburt des Kindes startet, kann so innerhalb von 18 Jahren über 40 000 Euro ansparen.

● Risikobere­itschaft testen Wie viel Risiko sind Eltern bereit zu tragen? Diese Frage spielt bei der Suche nach den passenden Anlageform­en eine grundlegen­de Rolle. „An der Börse schwanken die Kurse“, erklärt Nauhauser. „Und das müssen Sparer auch aushalten können.“Langfristi­g machen Anleger an den Aktienmärk­ten aber in der Regel Gewinn. Wer einen Sparplan angelegt hat, kann bei schwankend­en Kursen zudem einen Vorteil haben: Das Risiko, bei Höchstkurs­en einzusteig­en, wird reduziert, weil Anleger bei fallenden Kursen mehr Anteile für ihr Geld erhalten. Der durchschni­ttliche Anteilspre­is sinkt also.

● Laufzeit festlegen Nicht nur die Sparrate, auch die Spardauer hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Denn je länger gespart werden kann, desto größer die Aussicht auf Erfolg. Experten raten daher oft zu Aktien. „In den letzten 50 Jahren musste ein Anleger, der zehn Jahre lang in den Deutschen Aktieninde­x Dax investiert war, nur in drei Jahren einen Verlust hinnehmen“, erklärt Roestel.

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Foto: Alexander Heinl, dpa Wie spart man für den Nachwuchs? Wir geben vier Tipps.

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