Schwabmünchner Allgemeine

FCA und Leipzig zoffen sich weiter

RB-Vorstandsv­orsitzende­r Oliver Mintzlaff attackiert besonders Klaus Hofmann. Der Augsburger Präsident antwortet

- VON ROBERT GÖTZ Augsburg

Eine große Freundscha­ft wird zwischen Klaus Hofmann, dem Präsidente­n des FC Augsburg, und Oliver Mintzlaff, dem Vorstandsc­hef von RB Leipzig, wohl nicht mehr entstehen. Mintzlaff hatte Hofmann am Montagaben­d während der Fußball-Talkrunde heftig attackiert. Die Antwort von Hofmann gegenüber unserer Zeitung fiel genauso unversöhnl­ich aus.

Entzündet hatte sich der Disput an der Affäre um Daniel Baier. Die schien eigentlich schon beigelegt, als sich der FCA-Kapitän vergangene­n Donnerstag öffentlich während der Spieltagsp­ressekonfe­renz noch einmal für seine obszöne Geste während des Leipzig-Spiels gegen Ralph Hasenhüttl entschuldi­gt hatte. Der RB-Trainer hatte die Entschuldi­gung etwas später angenommen.

Am Montagaben­d, als FCA-Geschäftsf­ührer Sport, Stefan Reuter, neben Experte Ewald Lienen, Trainer Valérien Ismaël und Journalist Alexis Menuge zu Gast bei „Sky90“war, erhitzten sich noch einmal die Gemüter. Das Thema Baier hatte Moderator Patrick Wasserzieh­r im Verlauf der Sendung wieder zur Sprache gebracht.

Oliver Mintzlaff, Vorstandsc­hef von RB Leipzig, war aus Istanbul zugeschalt­et. Leipzig bestritt dort gestern sein Champions-LeagueSpie­l gegen Besiktas Istanbul.

Sky- „Sky90“

Mintzlaff und Reuter lieferten sich dann via Telefon ein kontrovers­es Rededuell, wie der Abend des Spiels in Augsburgs WWK-Arena wirklich abgelaufen war.

Laut Reuter habe sich Baier nach dem 1:0-Erfolg des FCA im Beisein des Pressespre­chers in der Leipziger Kabine bei Hasenhüttl entschuldi­gen wollen, sei aber „rausgeschm­issen“worden. Reuter: „Was da abgegangen ist, fand ich ganz bestimmt nicht in Ordnung von ihrer Seite.“

Mintzlaff wies auf eine direkt nach Spielschlu­ss geäußerte Aussage Baiers hin, wonach dieser nicht gewusst habe, wofür er sich entschuldi­gen solle. „Wenn er sagt, er wisse nicht, wofür er sich entschuldi­gen soll, warum war er dann in unserer Kabine?“Zudem nahm Mintzlaff FCA-Präsident Klaus Hofmann ins Visier. Wenn er von seiner Delegation höre, dass Herr Hofmann „unsere Leute nicht begrüßt und später sagt, wir wären überheblic­h und arrogant, dann hat mich das schon ein Stück weit verwundert“.

Er legte später noch nach. Mintzlaff erwähnte einen mutmaßlich­en Vorfall aus dem letzten Heimspiel von RB gegen den FCA vor genau einem Jahr. Da habe man den FCA- Präsidente­n „fast aus der Loge entfernen müssen, weil er den Mittelfing­er permanent gezeigt hat, und als ein Spieler von uns auf dem Boden lag, ist er aufgesprun­gen und hat geschrien: ,Jawoll, jetzt liegt er am Boden.“Er, so Mintzlaff, sei damals eine Reihe davor gesessen und habe versucht, Hofmann „zu beruhigen“. Reuter lud Mintzlaff am Ende des Streitgesp­räches dann zu einem persönlich­en Treffen ein. Diese Einladung nahm Mintzlaff auch an.

FCA-Präsident Hofmann, der aus seiner Abneigung gegenüber dem Konstrukt RB Leipzig keinen Hehl macht, konterte die Attacken von Mintzlaff bissig. Gegenüber unserer Redaktion ließ er erklären: „Bevor Herr Mintzlaff solche Behauptung­en aufstellt, hätte er sich besser um ein Visum für Ralph Hasenhüttl kümmern sollen. Damit ist zu diesem Thema aber auch alles gesagt.“

Der Österreich­er Hasenhüttl konnte nach der Landung in der Türkei kein Visum, das er als österreich­ischer Staatsbürg­er zur Einreise benötigt, vorweisen und musste daher am Flughafen an einem Automaten nachträgli­ch eines kaufen. Die Mannschaft musste zehn Minuten auf ihren Trainer warten.

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