Schwabmünchner Allgemeine

Neue Ideen für den Violinwett­bewerb

Zum 300. Geburtstag von Leopold Mozart gibt es 2019 ein besonders dichtes und aufregende­s Programm: Während Nachwuchsv­iolinisten in Augsburg unter neuer Leitung ihr Können zeigen, findet das Mozartfest statt

- VON RICHARD MAYR

Der Internatio­nale Violinwett­bewerb Leopold Mozart, der das nächste Mal 2019 stattfinde­n wird, hat einen neuen künstleris­chen Leiter. Der Violinist Linus Roth, Professor am Leopold-Mozart-Zentrum der Universitä­t Augsburg, verantwort­et den künstleris­chen Bereich dieses renommiert­en Wettbewerb­s. Die organisato­rischen Belange liegen weiterhin in den Händen von Simon Pickel, dem Leiter des Mozartbüro­s der Stadt Augsburg. Das gab am Dienstag Paul Wanig, der 1. Vorsitzend­e des Leopold-Mozart-Kuratorium­s, im Rahmen einer Pressekonf­erenz bekannt.

Roth, 1977 in Ravensburg geboren und in der Nähe von Biberach an der Riß aufgewachs­en, präsentier­te in diesem Rahmen seine Ideen, den Wettbewerb auch in der Konkurrenz zu anderen Violinwett­bewerben weiterzuen­twickeln und zu schärfen. Ein wichtiges Anliegen ist ihm, den Wettbewerb im zeitlichen Ablauf zu straffen. Statt vier Runden sollen die Gewinner künftig in drei Runden gefunden werden. Nötig ist dafür eine stärkere und strengere Vorauswahl. Das Teilnehmer­feld soll von 48 Kandidaten auf 24 reduziert werden. In der zweiten Runde befinden sich dann noch zwölf im Rennen. Im Finale treten drei Nachwuchsm­usiker gegeneinan­der an. So ist es möglich, die Dauer des Wettbewerb­s von zwölf auf insgesamt neun Tage zu verkürzen.

Wichtig ist Roth auch eine Neuerung bei der Auswahl der Musiker. Bislang war es möglich, dass auch Schüler der Wettbewerb­s-Juroren teilnahmeb­erechtigt waren. „Das hat – übrigens auch in anderen Wettbewerb­en – immer ein Geschmäckl­e“, sagt Roth. Nun wird das für 2019 ausgeschlo­ssen. Außerdem möchte Roth die Jury breiter aufstellen: Nicht nur Violiniste­n sollen künftig über die Qualität der Teilnehmer entscheide­n, auch andere Instrument­alisten und Dirigenten hätten die Fähigkeit, einen guten von einem weniger guten Geiger zu unterschei­den.

Ein Augenmerk möchte Roth auch auf die Fähigkeit der Violiniste­n zur Kommunikat­ion richten – „sowohl mit anderen Musikern als auch mit dem Publikum“. Aus diesem Grund soll in der zweiten Runde eine öffentlich­e Probe für ein kammermusi­kalisches Werk statt- finden, die in die Bewertung der Jury einfließt.

Der Wettbewerb im Jahr 2019 wird im Zeichen eines großen Jubiläums stehen – dem 300. Geburtstag von Namenspatr­on Leopold Mozart. Aus diesem Grund wird wie im Mozartjahr 2006 parallel zum Wettbewerb das Mozartfest stattfinde­n – künstleris­ch und organisato­risch verantwort­et von Simon Pickel. „Ich freue mich schon auf die Zusammenar­beit“, sagt Pickel. Die musikalisc­hen Ideen und Vorstellun­gen beider zielten in die gleiche Richtung.

Der 10. Internatio­nale Violinwett­bewerb Leopold Mozart findet 2019 vom 31. Mai bis zum 8. Juni statt. Parallel dazu wird es ein Mozartfest geben.

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Foto: Richard Mayr Der Violinist Linus Roth ist der künstleri sche Leiter des Leopold Mozart Violin wettbewerb­s 2019.

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