Vom Mammutbaby zur Erderwärmung
Das Naturpark-Haus in Oberschönenfeld feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einer neuen Ausstellung und neuen Präsentationen im Dachgeschoss. Neuestes Thema ist der Klimawandel
Es ist das Kernstück des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder: Bereits seit 25 Jahren hat das Naturpark-Haus seinen Sitz auf dem Gelände des ehemaligen Klosterguts in Oberschönenfeld. Eine Jubiläumsausstellung und ein neues Angebot sollen noch mehr Besucher anlocken.
„Die Aufgabe des Naturparkvereins ist, die Kultur- und Naturlandschaft in unserer Region zu erhalten und zu erweitern“, sagte Naturparkgeschäftsführer Werner Platteder. Begonnen wurde mit den Planungen für das Naturmuseum im Jahr 1990. Es hielt schließlich Einzug in den ehemaligen Rinderstall des Klosterguts der Zisterzienserinnenabtei. Damals diente ein 100 Quadratmeter großes Walddiorama mit zahlreichen ausgestopften Wild- tieren als Herzstück. Erst im Jahr 2013 wurde die in die Jahre gekommene Dauerausstellung abgebaut und im Jahr 2014 durch eine modernere Naturlandschaftspräsentation ersetzt. Das neue Diorama ist sogar über einen Tunnel für Kinder begehbar. Sie können dort Tiere und Pflanzen aus immer neuen Perspektiven hautnah erleben.
Prof. Hans Frei, der damalige Leiter des Schwäbischen Volkskundemuseums Oberschönenfeld „hat damals das Naturpark-Haus in das Bezirks-Museums-Angebot eingebunden und damit große Unterstützung geleistet“, so Werner Platteder. Zudem habe er den kulturgeschichtlichen Teil der Ausstellung, welcher im Dachgeschoss des Gebäudes zu sehen ist, maßgeblich mitgestaltet.
Inzwischen wurden 320000 Besucher sowie 60 Sonderausstellun- gen, Aktionen und Vorträge gezählt. Seit dem Jahr 2000 kam die Umweltbildung zum Angebot in Oberschönenfeld hinzu. „Jährlich finden circa 350 Gruppenführungen mit rund 5000 Teilnehmern statt.“
Die Sonderausstellung „25 Jahre Naturpark-Haus“zeigt noch bis zum Sonntag, 15. Oktober, anhand von Plakaten und Fototafeln einige Ausschnitte aus den früheren Ausstellungen, die sich unter anderem Naturthemen wie „Kieselsteine“, „Waldarbeit früher und heute“, „Pilze“, Brennpunkt: Regenwald“oder „Kleinste Säugetiere der Welt“widmeten.
Zum Jubiläum neu integriert wurde im Dachgeschoss das große Thema Klimawandel. An mehreren Stationen können Besucher dort ihren ökologischen Fingerabdruck herausfinden. Wie Hans Frei bei der Eröffnung der Jubiläumsausstellung deutlich machte, ist der Klimawandel auch in unserer Region schon deutlich erkennbar.
So seien wirklich kalte Winter mit viel Schnee seltenen geworden: „Früher gab’s sogar einen Skilift in Anhausen. Dieser ist lange geschlossen.“Wegen der Erwärmung sei bereits mehr als die Hälfte des Volumens der Gletscher in den Alpen in den vergangenen 50 Jahren verschwunden. „Die Apfelblüte beginnt heute zehn bis 18 Tage früher als noch vor Jahrzehnten.“So habe es heuer auch dazu kommen können, dass ein plötzlicher Kälteeinbruch im Frühjahr nicht nur am Bodensee einen Großteil der Apfelernte zerstört hat.
Stellvertretende Landrätin Anni Fries betonte, es sei eine sinnvolle und weitsichtige Entscheidung gewesen, im Jahr 1974 den Naturparkverein zu gründen. „Das Naturpark-Haus zu gründen, war nur eine logische Konsequenz.“Diese Einrichtung widme sich nicht nur der Entwicklung der Region in der Vergangenheit, sondern stelle sich auch den Herausforderungen und drängenden Fragen zum Thema Natur- und Kulturlandschaft in Gegenwart und Zukunft.
„Die Aufgabe des Naturparkvereins ist, die Kultur und Landschaft in unserer Region zu erhalten und zu erweitern.“Werner Platteder
und Sonderaus stellung (bis 15. Oktober) sind jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.