Neue Sozialwohnungen in Untermeitingen
Für die 22 Wohneinheiten sind Ausnahmen nötig. Einige Räte möchten sich mit einem Punkt nicht abfinden
Trotz vieler Baugebiete suchen weiter viele Menschen nach bezahlbarem Wohnraum in Untermeitingen. „Vor allem kleinere Wohnungen fehlen“, sagte Bürgermeister Simon Schropp (CSU) auf der vergangenen Gemeinderatssitzung. In diese Nische stoße nun die Wohnungsbau GmbH für den Landkreis Augsburg (WBL), die nach eigenen Angaben preiswerten Wohnraum im Landkreis anbietet. Das Gebäude in Untermeitingen wird laut Schropp am Lechring entstehen. Die WBL möchte 22 Sozialwohnungen zwischen 42 und 79 Quadratmetern bauen.
Für die Bauvoranfrage sind laut Elfriede Lösch vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld drei Befreiungen vom Bebauungsplan nötig: Das Gebäude soll drei Geschosse und ein Dachgeschoss haben, welches allerdings nur in Richtung Osten errichtet wird. Auf dieser Seite wird die Gebäudewand eine Höhe von 11,4 Metern haben. Zugelassen sind laut Lösch aber nur neun Meter. Außerdem möchte die WBL auf dem Gelände ein größeres Nebengebäude für Fahrräder und Müll errichten. Die Anlage soll statt der erlaubten 15 Quadratmeter 70 Quadratmeter groß sein. Die WBL benötigt eine dritte Befreiung, weil sie nach der Stellplatzsatzung der Gemeinde 44 Stellplätze bauen müsste, jedoch nur 41 in der Bauvoranfrage nachgewiesen sind. Lösch sagte, dass die WBL aufgrund ihrer Erfahrung davon ausgehe, dass in den kleineren Wohnungen oft nur eine Person lebe, weshalb keine 44 Stellplätze benötigt werden.
Mit der Reduzierung der Stellplätze und dem größeren Nebengebäude waren die meisten Gemeinderäte einverstanden. Franz Schormeier (CSU) sagte, dass er mit dem zweiten Gebäude kein Problem habe und auch die Zahl der Stellplätze für ihn mit dem Zusatz des sozialen Wohnungsbaus vertretbar sei. Lediglich Ernst Pientschik (Freie Wähler) sagte, dass es für ihn zu wenig Parkplätze seien, wenn die Mieter zum Beispiel Besuch bekommen.
Die Höhe der östlichen Hauswand sorgte dagegen für Diskussionen unter den Gemeinderäten. Bürgermeister Schropp erklärte, dass sich die WBL und der zuständige Architekt Mühe gegeben haben, dass das Gebäude nicht wie ein „riesen Klotz“aussehe. Die benötigte Befreiung sei kein Freifahrtschein für alle Wohnungsbauer. „Das ist zweckgebundener Wohnungsbau, hinter dem der Landkreis Augsburg steht“, sagte Schropp. Stefan Pech (CSU) wehrte sich gegen einen Freifahrtschein für die WBL. Bei privaten Anfragen habe der Gemeinderat mehrere Befreiungen immer abgelehnt. Der Gemeinderat solle den Architekten fragen, ob er noch etwas abändern könne. Pech erklärte, dass er gegen eine Befreiung stimmen werde.
Auch Herbert Riess (Freie Wähler) sprach sich gegen die Wandhöhe aus. Das Gebäude sei dadurch ein massives Bauwerk. „Es wird nicht so massiv wirken, wie wir uns das vorstellen“, erklärte dagegen Bürgermeister Schropp. Man gewöhne sich an den Anblick. Karl Strass (CSU) sagte, dass der momentane Entwurf das Gebäude auflockere und deshalb nicht wie ein Bunker wirke. Die hohe Wand stehe außerdem in der Mitte des Grundstückes und beeinträchtige den Nachbarn deshalb nicht so sehr. Strass erklärte, dass sich der Gemeinderat bei der vorgesehenen Höhe jedoch wieder Gedanken über eine Drehleiter für den zweiten Rettungsweg machen müsse. So ein Fahrzeug gibt es auf dem Lechfeld momentan nicht
berichteten).
Gerhard Dempf (CSU) sagte, dass sich der Gemeinderat überlegen müsse, wie er das Ortsbild auf viele Jahre hinaus prägen möchte. Er könne sich im Moment schwer vorstellen, wie das Gebäude aussehen soll. Dempf schlug deshalb vor, dass die WBL weitere Bilder von allen Gebäudeseiten zur Verfügung stellen soll. Herbert Riess vertrat die gleiche Meinung. Er sagte, dass die Gemeinde über längere Zeit nicht weiter in Richtung Osten bauen könne, weil man noch nicht wisse, wie die Lärmschutzzonen in Zukunft verlaufen werden.
Da die Bauvoranfrage nicht auf der Tagesordnung stand, stellte Riess den Antrag, diese zurückzustellen. Laut Schropp werde die Gemeinde bis zur nächsten Sitzung weitere Pläne bei der WBL anfordern.