Die wichtige Rolle des Wetters
Die womöglich letzte Chance, das Spektakel am Mickhauser Berg zu sehen. Der ASC Bobingen stellt sich auch auf Regenrennen ein. Da werden nicht PS entscheiden, sondern das Geschick der Fahrer
Es ist wieder soweit: Das Bergrennen des ASC Bobingen in Mickhausen beginnt. Diesmal allerdings mit einem ganz besonderen Aspekt. Denn der ASC Bobingen hat sich entschlossen, das Rennen im kommenden Jahr und womöglich darüber hinaus nicht mehr zu veranstalten (wir berichteten). Deshalb entschlossen sich besonders viele Spitzenfahrer, als Dank für 17 schöne Jahre, noch einmal an den Mickhauser Berg zu kommen.
Doch das Wetter scheint Cheforganisator Günter Hetzer trotzdem nicht hold zu sein. Nach tagelangem Sonnenschein soll eine Schlechtwetterfront kommen. Gefahren wird natürlich trotzdem, allerdings dürfte das wohl die Organisation und das Gesamtergebnis durcheinanderwirbeln. Denn wie in jedem Jahr, wenn die 2,2 Kilometer lange kurvige Strecke nass war, wird es wohl vermehrt zu Unfällen kommen. Das lässt unwahrscheinlich erscheinen, dass am heutigen Trainingssamstag und am morgigen Rennsonntag je drei Durchgänge gefahren werden können.
Außerdem wird wohl nicht der gewinnen, der die meisten PS, und das sind teilweise bis zu 800, unter der Haube hat, sondern der, der es fahrerisch am besten versteht, mit der Regenstrecke zurechtzukommen. Klar, dass dann die Allradfahrzeuge einen gewissen Vorteil haben werden. Natürlich spielt auch der Mut, bis an die absolute Grenze zu gehen, eine große Rolle.
Und den werden sicherlich einige Fahrer beweisen, denn es stehen noch Entscheidungen für Meisterschaften aus: Den FIA International Hill Climb Cup, die Deutsche Bergmeisterschaft, der KW-Bergcup und und und.
Und natürlich geht es auch um den begehrten Gesamtsieg von Mickhausen. Ein Neuling steht da heuer ganz oben auf der Liste der Anwärter: Patrik Zajelsnik mit seinem Norma-Werkswagen, auf dem die Nummer 41 steht. Das eventuell
schlechte Wetter könnte aber dem Überraschungssieger des vergangenen Jahres, Romeo Nüssli (216) auf seinem Allrad-Ford-Escort-Cosworth wieder eine Siegchance geben.
Für die Bergrennfans, die wie all die Jahre zuvor wieder aus vielen europäischen Ländern anreisen und die Rennläufe verfolgen werden, ist auf jeden Fall für jede Menge Spannung gesorgt.
Und wen weniger die absolute Höchstgeschwindigkeit, sondern mehr die gesamte Szenerie interessiert, der dürfte auch wieder auf seine Kosten kommen. Denn zum Beispiel einen so direkten und kostenlosen Blick ins Fahrerlager in den Höfen der Einwohner, das ist auch eine absolute Rarität.