Die Seele des Geschäftszimmers
Hildegard Geiger erzählt von ihrer Arbeit
Als einen Glücksgriff bezeichnet der Vorsitzende des TSV Schwabmünchen, Hans Nebauer, Hildegard Geiger damals eingestellt zu haben. Jetzt geht die Frau, die viel mehr als nur eine Sekretärin ist und war, in den wohlverdienten Ruhestand und lässt ihr TSV-Leben Revue passieren.
Eigentlich war Hildegard Geiger ja kaufmännische Mitarbeiterin bei der Firma Kraft mit einem breiten Aufgabengebiet. Doch als der Betrieb in Schwabmünchen geschlossen wurde, musste sie sich eine neue Beschäftigung suchen.
Hanne Müller, die beim TSV ihre Vorgängerin war, machte sie auf die Stelle aufmerksam. „Mit Sport hatte ich damals ja eigentlich gar nichts zu tun. Trotzdem stellte mich Hans Neubauer 1995 ein“, erzählt Geiger, die sich dann schnell in die Materie eingearbeitet hat. „Wir stellten damals gerade auf EDV um. Da gab es viel zu tun. Es war eine spannende Zeit“, so die Chefin im Geschäftszimmer.
Schnell legte der Verein viel Verantwortung auf die Schultern jener Frau, die die erste Festanstellung im Verein innehatte. Hallenbelegungen, Abrechnungen mit Krankenkassen und mehr, Abbuchungen, Parteiverkehr, Mitgliederverwaltung, Datenpflege, das gesamte Zuschusswesen, die Kommunikation mit den Ämtern – die Liste ihre Aufgaben ließe sich noch lange fortsetzen. Und trotzdem hat sie offiziell nur 19,5 Stunden dafür Zeit. „Das hat sich alles mit der Zeit entwickelt. Ich bin da einfach so hineingewachsen“, erzählt die 63-Jährige.
„Unsere Hildegard hat nie auf die Uhr geschaut. Wenn Arbeit da war, wurde sie erledigt“, betont Nebauer begeistert, der Geiger wegen ihrer großen Zuverlässigkeit auch als ehrenamtliche Schriftführerin für den Verein warb und erhielt. Auch diesen Posten legte sie nieder.
„Wir hatten immer eine gutes Miteinander und waren im Kern ein starkes Dreierteam, Monika Reiter, Hans Nebauer und ich. Unsere Zusammenarbeit war von Vertrauen, ja Freundschaft geprägt“, so die Bürokraft mit weitreichenden Kompetenzen. Das heißt nicht, dass es nie Unstimmigkeiten gegeben hätte. „Aber die haben wir dann angesprochen, und schnell war wieder alles gut“, so Geiger.
Sie altershalber zu verlieren, das bezeichnete der TSV-Vorsitzende als sehr unangenehm. „Wenn sie noch ein Zeugnis bräuchte, ich würde ihr nur das beste ausstellen“, sagt er und fügt hinzu: „Sie hat uns sehr geholfen, den Weg zum modernen Verein gut zu schaffen.“Wer sich so einsetzt, dem muss sein Job doch auch Spaß machen, oder? „Ja, ich habe meine Arbeit immer gerne gemacht, sowohl die Verwaltungstätigkeit als auch den Umgang mit den Menschen“, so Geiger.
Warum sie dann trotzdem mit 63 schon aufhört? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Weil der Hans auch aufhört.“
Pläne für den Ruhestand hat sie noch keine. „Gesund bleiben ist wichtig. Und ich habe einen Mann, zwei Kinder und vier Enkel. Da wird mir sicherlich nicht langweilig.“Und dem TSV geht sie ja auch nicht ganz verloren, zumindest bleibt sie in der Rückengymnastik. Also doch Sport, wenn auch nur ein bisschen.