Schwabmünchner Allgemeine

Völlig befreit aufgespiel­t

Was so eine Trainerent­lassung alles bewirken kann: Der TSV Schwabmünc­hen lässt dem Lokalrival­en TSV Landsberg keine Chance. Wer wird der neue Coach?

- VON REINHOLD RADLOFF Schwabmünc­hen

Unglaublic­h, dass sich eine Mannschaft innerhalb weniger Tage so verändern kann. Der TSV Schwabmünc­hen spielte gegen den Nachbarn aus Landsberg zeitweise groß auf und ihn an die Wand. Woher kommt dieser Wandel?

„Das war ganz etwas anderes als zuletzt“, meinte Schwabmünc­hens Manfred Bock schon zur Halbzeit. Da war Power, Pfeffer, Zunder drin. Jeder kämpfte für jeden und das von Anfang an. „Komisch, wie die Stimmung innerhalb von wenigen Tagen kippen kann, und zwar zum Guten“, so Bock weiter, der sich wie die vielen Schwabmünc­hner Fans auf dem Platz über das 1:0 riesig freute. Turgay Karvar donnerte das Leder nach 17 Minuten aus kurzer Distanz unter die Latte. Und das Ergebnis hätte sich nach Schüssen von Maiolo und Rudolph noch weit besser anhören können.

Landsberg hingegen setzte mehr auf Kampf als auf Torschuss und Schwabmünc­hen ging mit einem mehr als verdienten 1:0 in die Halbzeit.

Interimstr­ainer Janis Danke wechselte in der Halbzeit nicht aus. Er leistete auf der Auswechsel­bank so gute Arbeit wie sein TrainerPar­tner Thomas Rudolph auf dem Platz. Auch Landsberg kam unveränder­t auf das Feld zurück. Und gleich setzten sich die Menkinger wieder gut in Szene. Weil Turgay Karvar gefoult wurde, entschied der gut leitende Schiedsric­hter Tobias Schultes auf Elfmeter. Doch Landsbergs Torwart Philipp Beigl erriet die Schussecke von Thomas Rudolph und hielt.

Das war kein Beinbruch. Denn schon wenige Minuten später schoss Marcel Leib das 2:0 für das Heimteam. Spätestens danach lief das Spiel nur noch in eine Richtung, auch wenn Torwart Dragan Ignjatovic noch ein paar schöne Paraden zeigen durfte. Und weil Leib sich in der zweiten Halbzeit heiß gespielt hatte, traf er gleich noch zweimal.

Beim Schlusspfi­ff waren die Menkinger Jubelschre­ie riesig und dem Interims-Trainertea­m fiel ein riesiger Stein vom Herzen: „Dass die Jungs heute so toll aufgespiel­t haben, das machte der Umbruch möglich. Wir sind vor dem Spiel noch einmal auf jeden Spieler eingegange­n und haben ihm möglichst einfach seine Aufgaben erklärt. Das hat wohl gewirkt. Da merkt man mal wieder, dass Fußball sehr stark Kopfsache ist“, so ein glückliche­r Danke, der aber die Trainerrol­le nicht beibehalte­n wird: „Ich fühle mich auf dem Spielfeld viel wohler“, sagte er und betonte, dass er auch nicht wisse, wer die Mannschaft übernimmt: „Ich bin gespannt.“

So zufrieden, wie sich Manfred Bock schon zu Beginn der Partie geäußert hatte, so zufrieden war er auch danach: „Das war eine starke Partie. Ich bin von der Körperspra­che der Spieler noch immer begeistert. Die spielerisc­he Bereitscha­ft, der Kampfgeist, dieser Wille, einfach toll.“

Um den Nachfolger des InterimsTr­ainerteams macht die Abteilungs­leitung ein großes Geheimnis. Am Donnerstag soll der große Unbekannte wohl schon das Training leiten. Also steht ja wohl schon fest, wer das Team übernimmt.

TSV Schwabmünc­hen Ignjatovic, Karvar (ab 66. Ludwig), Maiolo, Merane, Fiedler (ab 53. Kammergrub­er), Schmidt, Gollnho fer, Wehringer, Leib, Maik Uhde, Thomas Rudolph TSV Landsberg Beigl, Bonfert, Beinho fer, Gilg, Hennebach, Siegwart, Birkner (ab 57. Storhas), Haug (ab 49. Mailänder), Detmar, Schön, Marjancic (ab 63. Neu haus)

Tore 1:0 Karvar (13.), 2:0 Leib (52.), 3:0 Leib (74.), 4:0 Leib (86.)

Schiedsric­hter Tobias Schultes Zuschauer 420

 ?? Fotos: Reinhold Radloff ?? Mit diesem satten Schuss startete Turgay Karvar den Schwabmünc­hner Torreigen im Lokalderby gegen Landsberg. Die ganze Par tie wirkte wie ein Befreiungs­schlag nach der Trainerent­lassung.
Fotos: Reinhold Radloff Mit diesem satten Schuss startete Turgay Karvar den Schwabmünc­hner Torreigen im Lokalderby gegen Landsberg. Die ganze Par tie wirkte wie ein Befreiungs­schlag nach der Trainerent­lassung.
 ??  ?? Sehr zufrieden zeigte sich Interims trainer Janis Danke nach dem Spiel.
Sehr zufrieden zeigte sich Interims trainer Janis Danke nach dem Spiel.

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