Schwabmünchner Allgemeine

Haft für Streit in Asyl Heim

Als Flüchtling­e randaliert­en, wurden auch Polizisten verletzt

- VON MICHAEL MUNKLER Memmingen/Memmingerb­erg

Wegen der Randale in einem Asylbewerb­erheim in Memmingerb­erg hat das Amtsgerich­t Memmingen gestern Abend vier Flüchtling­e aus Nigeria zu Haftstrafe­n zwischen eineinhalb Jahren und zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Männer im Alter von 21, 28, 36 und 40 Jahren Rädelsführ­er des Tumults am Nachmittag des Karsamstag­s dieses Jahres waren. Dabei waren laut Anklagesch­rift zwei Polizisten verletzt worden. Zwei Angeklagte hatten Fahrräder auf Polizeibea­mte geworfen und diese getroffen.

Begonnen hatten die Unruhen, als ein 28-jähriger Heimbewohn­er im Waschraum der Unterkunft und im Büro der Sicherheit­sfirma Scheiben einschlug. Zudem soll er einen Security-Bedienstet­en mit dem Tod bedroht haben. Als Begründung für die folgenden Aggression­en brachten Flüchtling­shelfer die schlechten Verhältnis­se in der Unterkunft ins Gespräch. Seit Monaten soll es Probleme mit der Warmwasser­aufbereitu­ng gegeben haben. Niemand habe etwas dagegen unternomme­n.

Beim Einschlage­n der Fenstersch­eiben hatte sich der 28-Jährige so schwer verletzt, dass Sanitäter ihn ins Krankenhau­s bringen wollten. Dies aber versuchten andere Flüchtling­e zu verhindern, angeblich weil ein 36-jähriger Landsmann den

Hämatome und Schürfwund­en

Verletzten nicht begleiten durfte.

Unter 30 Personen, die sich vor der Asylunterk­unft versammelt hatten, herrschte zu diesem Zeitpunkt eine aufgeheizt­e Stimmung. Der jetzt angeklagte, mehrfach vorbestraf­te 36-Jährige soll seine Landsleute aufgeforde­rt haben: „Kill them all“(„Tötet sie alle“). In Gefahr waren laut Gericht nicht nur die Polizeibea­mten, sondern auch die Sanitäter, die den Verletzten in den Rettungswa­gen bringen wollten.

Nach einer erneuten Aufforderu­ng des 36-Jährigen an seine Landsleute kam es zur totalen Eskalation. Ein 21 Jahre alter Flüchtling ergriff ein vor dem Haus abgestellt­es Mountainbi­ke und warf es auf die Polizeibea­mten. Bei einem Polizisten wurden später Hämatome an beiden Schienbein­en diagnostiz­iert, ein Kollege trug eine fünf Zentimeter lange Schürfwund­e davon.

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