Ab Freitag hat auch Augsburg einen „Tatort“
Zwei Ermittler, eine Pathologin und 80 Zuschauer klären einen Mordfall. Dabei geht es durch die Stadt
Münster hat einen, München auch, Berlin, Leipzig, Ludwigshafen, und, und, und. Die Rede ist vom Tatort, der wohl berühmtesten Fernseh-Krimireihe. Ab Freitag wird nun auch in Augsburg ermittelt – und selbst den berühmten Vorspann soll es geben. Verantwortlich ist allerdings kein TV-Sender, sondern das Theater Augsburg.
Während am vergangenen Sonntag in der ARD ein Ermittlerpaar durch den Schwarzwald stapfte, führt der Weg der Augsburger Kommissare am morgigen Freitag in den Osten Augsburgs. Für die Besucher geht der Fall aber erst einmal im Hoffmannkeller los – erst dann geht es raus in den Stadtraum, weshalb warme Kleidung und bequeme Schuhe empfohlen sind.
Zum Fall selbst will das Theater natürlich noch nicht viel verraten. Was man weiß: Es gibt eine Leiche, die Rätsel aufgibt, und ein Ermittlerduo. Kommissar Thomas Weber (Klaus Müller) kommt von der Theologie, Corinna Bruch (Natalie Hünig) war vorher Ermittlerin beim BKA Hamburg und ist Expertin für Fallanalyse. Aber, so Regisseur David Ortmann, auch an der Waffe zu Hause. Daneben ist eine Pathologin mit von der Partie – und 80 Zuschauer, die sich in zwei Stunden durch den verzwickten Fall „arbeiten“. Und das bei jedem Wetter.
Das Theater hatte die neue Reihe quasi „ausgeschrieben“: Vereine und Bürger konnten sich für eine aktive Teilnahme am Tatort bewerben. Auch wenn sich diese Anmeldung in Grenzen hielt, freut sich das Theaterteam über das große Interesse, das an den Aufführungen besteht: „Bis 8. November sind alle Vorstellungen ausverkauft, für 28. November gibt es noch ein paar Restkarten, erst ab 8. Dezember schaut es besser aus“, sagt Regisseur David Ortmann.
Die erste Folge des AugsburgTatorts heißt „Zu neuen Ufern“, insgesamt drei Folgen mit unterschiedlichen Themen sind derzeit angedacht. Die zweite Folge, die am 31. Dezember Premiere feiert, spielt in den 20er Jahren. Da hantiert der Fotograf noch mit Magnesiumblitz. Jede Folge führt übrigens in ein anderes Stadtviertel. Das Theater wird somit dem Wunsch vieler Bürger gerecht, dass Aufführungen nicht immer nur klassisch auf den Bühnen gegeben werden.
Die Stadtwerke und das Zentralklinikum beteiligen sich am Augsburg-Tatort. Das Klinikum zum Beispiel ließ in der Pathologie drehen, auch die Hotels am Alten Park und bei Ulrich öffneten ihre Türen für Videodrehs. Diese Einspielungen spielen bei der Aufklärung des ersten Falls eine Rolle. Nicht zu vergessen, so Ortmann, der seit dieser Spielzeit fester Hausregisseur am Theater ist, die Kirchengemeinde St. Petrus in Lechhausen, die ebenfalls einen großen Part einnimmt.
Ortmann, der mit Frau und Kind seit Juni im Bismarckviertel wohnt, ist übrigens Wiederholungstäter: Dieses mobile Krimiformat hat er bereits am Theater Dessau und in der Metropolregion Rhein-Neckar gezeigt – immer mit großem Erfolg. Diesbezüglich macht Augsburg, zu sehen am guten Vorverkauf, keine Ausnahme.
ODie Premiere am Freitag, 6. Oktober, 20 Uhr, im Hoffmannkeller ist bereits ausverkauft. Infos über die weite ren Termine und verfügbare Tickets gibt es unter: theater augsburg.de.