Fast 25 000 Waffen
Die privaten Arsenale der Landkreisbürger
Von überschaubarem Erfolg ist der bislang letzte Aufruf des Landratsamtes an die Bürger im Augsburger Land, überzählige Waffen abzugeben. Noch bis 1. Juli 2018 läuft eine Amnestie, die Menschen straffrei ausgehen lässt, die unerlaubt eine Waffe und/oder Munition besitzen. Der Erfolg bisher: Ein Luftgewehr und eine Schreckschusspistole wurden abgegeben. Das teilte das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Ob und wie viele illegale Waffen im Landkreis in Speichern oder Kellern lagern, ist reine Spekulation. Registriert sind im Landkreis 24 800 Schusswaffen. Die Bandbreite des Arsenals reicht vom Schreckschussrevolver bis zum Jagdgewehr. Interessant dabei: Die große Nachfrage nach dem sogenannten kleinen Waffenschein, wie er für Schreckschusswaffen benötigt wird, scheint nachgelassen zu haben. Es könne ein klarer Rückgang verzeichnet werden, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes gestern. Wurden bis Ende 2016 mehr als 500 kleine Waffenscheine ausgestellt, rechnet man am Prinzregentenplatz in Augsburg bis Jahresende mit einer Gesamtzahl von um die 200.
Wer einen kleinen Waffenschein erwerben will, muss volljährig sein, bei den Behörden als zuverlässig gelten und mindestens seit fünf Jahren in Deutschland leben. Äußerst selten sind „richtige“Waffenscheine, deren Besitzer eine scharfe Schusswaffe tragen dürfen. Häufiger ist in diesem Zusammenhang die Waffenbesitzkarte, wie sie im Landkreis mehr 4000 Jäger und Sportschützen ihr Eigen nennen dürfen.