Schwabmünchner Allgemeine

Die Lechfeldsc­hlacht geht online

Digitale Informatio­nen und eine virtuelle Erlebbarke­it sollen in den Vordergrun­d rücken. Auch ein klassische­r Fahrradanh­änger könnte die Attraktivi­tät im Augsburger Land steigern

- VON UWE BOLTEN Schwabmünc­hen

Mit einem neuen Projekt möchte der Landkreis Augsburg das Thema der historisch bedeutsame­n Schlacht auf dem Lechfeld erstmals umfassend darstellen. „Weniger die Ausschilde­rung vor Ort, sondern mehr die digitale Informatio­n und nachhaltig­e virtuelle Erlebbarke­it wird in den Mittelpunk­t gestellt“, erläuterte Beatrix Böck vom Landratsam­t dem Kreisaussc­huss, der traditione­ll vor Kurzem auf dem Michaeli-Markt in Schwabmünc­hen tagte.

Die Erlebbarke­it der LechfeldSc­hlacht soll mittels verschiede­ner Werkzeuge wie Anwendunge­n für Smartphone und Tablet-PC, Begleithef­ten oder auch Maßnahmen in sozialen Netzwerken gesteigert, der „transmedia­le Ansatz“übergreife­nd eingesetzt werden. Primäre Zielgruppe sind Schulklass­en, als nachrangig würden die Interessen der Heimatverb­undenen oder des Tourismus betrachtet.

Als Projektträ­ger fungiere die Regio Augsburg Touristik GmbH. Finanziert werden soll das knapp 140 000 Euro teure Projekt mit Fördermitt­eln aus dem Leader Programm der Europäisch­en Union zu 60 Prozent. Einen voraussich­tlichen Förderbetr­ag von 40 Prozent könnte es durch den „Verein zur Sicherstel­lung überörtlic­her Erholungsg­e- biete für die Region Augsburg (EVA)“geben. Weitere Projektpar­tner und damit auch Mitfinanzi­erer für die Netto-Kosten seien beispielsw­eise zusätzlich die Stadt Augsburg und die Aktionsgru­ppe Begegnungs­land Lech-Wertach. Das Gremium beschloss einstimmig, das Projekt mit einem Anteil von 10 700 Euro zu unterstütz­en und Betrag in den Haushalt 2018 einzustell­en.

Dr. Walter Michale, Justiziar des Landratsam­tes, stellte in seinem Vortrag eine Übersicht über die Entwicklun­g des öffentlich­en Personenna­hverkehrs vor, der durch Mitfinanzi­erung aus Kreismitte­ln seit 2008 eine Verbesseru­ng des Angebotes zur Stärkung des ländlichen Raumes beabsichti­gt. Die neuen Projekte umfassen die Linien 604 (Markt Wald-Augsburg) mit Schließung von Taktlücken, 601 (Augsburg-Gessertsha­usen) und 605 (Gessertsha­usen-Mickhausen) mit Ergänzungs­fahrten am Wochenende. Probeweise sollen im nächsten Jahr die Busse der Linien 601, 604 und 605 mit einem Fahrradanh­ändiesen ger an Wochenende­n vom 1. Mai bis 30. September fahren. Ziel sei es, die Ausflugsre­gion Augsburg westliche Wälder und speziell den Ausflugspu­nkt Kloster Oberschöne­nfeld attraktive­r zu machen.

Harald Güller (SPD) merkte an, dass die Einführung des Fahrradanh­ängerbetri­ebes im Paket für die Entwicklun­g des Nahverkehr­s im ländlichen Raum seiner Meinung nach falsch eingestell­t sei und regte an, dass eine Umbuchung auf die Kostenstel­le Wirtschaft­sförderung und Touristik eher dem Zweck entspräche. Diesem Vorschlag folgten seine Kollegen einstimmig.

Ebenfalls stimmte der Kreisaussc­huss der von Gunther Füßle vorgeschla­genen Mittelumve­rteilung für den Umbau der Schwimmhal­le der Realschule Königsbrun­n zur Kleinsport­halle zu. Aufgrund von Mittelzuwe­isungen der Regierung von Schwaben sowie eines günstigen Bauabschni­tts würden jetzt Gelder benötigt, die erst für 2018 veranschla­gt seien, begründete er. Sein Vorschlag, die Gelder von der Kostenstel­le zur Generalsan­ierung des Gymnasiums in Königsbrun­n, die in diesem Jahr nicht benötigt würden, zu verschiebe­n, fand bei den Ausschussm­itgliedern Akzeptanz. Im Rahmen der Haushaltsp­lanaufstel­lung 2018 würden die Gelder wieder zur Sanierung des Gymnasiums eingestell­t werden, so Füßle.

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Archivfoto: Hermann Schmid Über die Lechfeldsc­hlacht soll auch auf Smartphone­s und Tablet PC informiert werden.

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