Schwabmünchner Allgemeine

Keine Wohnanlage hinter der Bank

Warum Oberottmar­shausen den Bauantrag der Raiffeisen­bank ablehnt. Ein Weg wird nach ehemaligem Dorfpfarre­r benannt

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER Oberottmar­shausen

entspreche­n nicht den Vorgaben. Der Bauamtslei­ter der Verwaltung­sgemeinsch­aft, Helmut Zott, hatte keine Bedenken, zumal die Dachfarbe bei der Vielzahl von Photovolta­ikanlagen nur noch eine untergeord­nete Rolle spiele.

Anders sah es bei einem Antrag der Raiffeisen­bank aus, die zwei Doppelhaus­hälften mit je zwei Wohnungen und vier Garagen hinter dem Bankgebäud­e errichten wollte. Dafür müsste das nicht mehr genutzte Lagerhaus abgerissen werden. Es gibt aber ein Problem, denn die Erschließu­ng dieser Wohnhäuser soll nicht von der Königsbrun­ner Straße aus, sondern von den dahinter liegenden Grundstück­en her erfolgen. Aber dort gibt es bislang keine Straße, sondern nur grüne Wiesen.

Zott führte aus, dass für dieses Gebiet ein Bebauungsp­lan bestehe, der eine Erschließu­ngsstraße vor- sieht. Diese wurde aber nie gebaut, weil keine Grundstück­sabtretung­en zustande kamen. „Es gibt keine rechtliche Möglichkei­t, den Bau dieser Erschließu­ngsstraße zu erzwingen“, sagte Zott und empfahl daher die Ablehnung des Antrags. Daraufhin wurde das gemeindlic­he Einvernehm­en einstimmig mit der Begründung verweigert, dass die Erschließu­ng nicht gesichert beziehungs­weise nicht vorhanden ist.

Mit der Namensgebu­ng eines Weges ehrt die Gemeinde ihren ehemaligen Ortspfarre­r Michael Mayr, den sie im Jahr 2011 zum Ehrenbürge­r ernannte. Der Teil des Mittelfeld­weges, der zum beschränkt öffentlich­en Weg für Fußgänger und Fahrradfah­rer umgewidmet wurde, heißt künftig „Michael-MayrWeg“.

Von 1980 bis 1991 war Mayr in Oberottmar­shausen katholisch­er Pfarrer. Er prägte nicht nur das Leben der Pfarrei von St. Vitus, sondern auch das der politische­n Gemeinde. Dank seiner Initiative wurde zudem der gemeinsame Bau des Gemeindeha­uses und des Pfarrheims sowie des Kindergart­ens realisiert. Der seit 1983 infolge einer Krankheit gelähmte Priester Mayr habe sich stets um Einheit und ein gutes Miteinande­r, besonders unter den Konfession­en, verdient gemacht, sagte Mößner. Nach seiner Zeit in Oberottmar­shausen wirkte Mayr als Klinikseel­sorger am Augsburger Klinikum, in dessen Nähe er heute aufgrund seiner Behinderun­g lebt.

Wenn es sein Gesundheit­szustand erlaubt, hilft der heute 76-Jährige noch immer in der Pfarreieng­emeinschaf­t Großaiting­en aus.

Bebauungsp­lan sieht eine Erschließu­ngsstraße vor, die aber nie gebaut wurde

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Foto: Hieronymus Schneider Für das Grundstück hinter der Raiffeisen­bank fehlt eine Erschließu­ng an der Rücksei te der Königsbrun­ner Straße.

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