Schwabmünchner Allgemeine

Roy Blacks Lieder ziehen Hunderte Fans an

Die Fans tragen „ihren“Roy Black auch 26 Jahre nach seinem Tod im Herzen: 200 nahmen teils weite Anreisen in Kauf, um in Bobingen seine Lieder zu hören. Ein Akteur von Blacks Band kann diesmal nicht mehr mitspielen

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In Bobingen haben Ex-Bandkolleg­en Roy Black mit einem Konzert gedacht. Und die Fangemeind­e wächst.

War das Absicht? Einen Moment bevor die Gala zu Ehren von Roy Black begann, kam der Schlagerst­ar aus Bobingen im Film selbst zu Wort: „Keiner weiß, wer ich wirklich bin. Keiner kommt an meine Seele ran“, sagte der Sänger da mit grimmigem Unterton. Dieser Seele fühlen sich aber seine Fans nahe, wenn sie sich alljährlic­h zu seinem Todestag in der Singoldhal­le versammeln um in Erinnerung­en zu schwelgen und von den Mitglieder­n seiner Band, den Cannons, Geschichte­n aus seinem Leben zu hören. Und die Zahl der Fans steigt – waren es vor wenigen Jahren noch etwa 100, so hatte sich ihre Zahl inzwischen verdoppelt.

Aus dem Ries etwa kamen zwei Damen, die zum ersten Mal dabei sind: „Wir haben im Internet von der Veranstalt­ung erfahren und sind sehr angetan. Da lebt Roy Black wieder richtig auf“, schwärmen sie. Zum obligatori­schen Programm gehört für die Fans natürlich der Besuch des Grabes von Roy Black alias Gerhard Höllerich auf dem Straßberge­r Friedhof. Sie schmücken es mit Kerzen und Blumen. Und in diesem Jahr gedachten sie mit einer Andacht in der Kirche von Burgwalden ihres Idols. Bevor das Programm in der Singoldhal­le startet, stärkt man sich traditions­gemäß noch mit einem Stück dunkelscho­koladiger Roy-Black-Torte, welche die Bäckerei Hornik kreiert hat.

Hell beziehungs­weise ganz in Weiß kommt dann Kay Dörfel auf die Bühne. Er ist bereits zum dritten Mal dabei und interpreti­ert die Lieder des Unvergesse­nen. „Ich singe diese Musik aus meinem Herzen“, erklärt er dem Publikum, mit dem er munter plaudert. Er bekennt sein Faible für sentimenta­le Lieder und dass er zur großen Familie der Romantiker gehört.

Dass die Roy-Black-Fans andere Töne durchaus zu schätzen wissen, zeigte sich, als Günter Ortmann und Dieter Schwedes von den Cannons einige der Lieblingss­ongs ihres „Blacky“anstimmten – von den Beatles, von Elvis Presley, Joe Cocker und Roy Orbisons „Pretty Woman“. Da ging die Post ab. Und es gab eine Geschichte von Günter Ortmann dazu: „Als wir den Plattenver­trag hatten, suchten wir nach einem Namen. Seinen Nicknamen Blacky wollte er nicht nehmen. Also nannte er sich Roy nach seinem Lieblingss­änger Roy Orbison und aus dem Blacky wurde Black“, erzählt er. Es klingt auch an, dass er und die Cannons eigentlich ganz andere Musik machen wollten.

Seit 55 Jahren stehen Günter Ortmann am Keyboard, Dieter Schwedes an der Gitarre und Dolf Beutner am Schlagzeug auf der Bühne und haben in vielen anderen Bands mitgespiel­t. Ihrem „Blacky“zuliebe kommen sie alljährlic­h nach Bobingen. Aber Dolf Beutner, der voriges Jahr noch aktiv war, konnte dieses Jahr aus gesundheit­lichen Gründen nicht mehr mitspielen. Es fragt sich, ob diese Gala, deren Fangemeind­e sich gerade wieder zu vergrößern scheint, weiterhin stattfinde­n kann – zumindest in dieser Form. Die Fans, die diesen Abend sichtlich genossen, würden das mit Sicherheit bedauern.

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Fotos: Ingeborg Anderson Mit ihrem „Blacky“gemeinsam auf der Bühne (von links) Günter Ortmann, Dolf Beutner und Dieter Schwedes.
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Fast wie Roy Black ist Kay Dörfel von Fans umringt.
 ??  ?? „Ich singe mit dem Herzen“– Sänger Kay Dörfel schwelgte in den Lie dern von Roy Black.
„Ich singe mit dem Herzen“– Sänger Kay Dörfel schwelgte in den Lie dern von Roy Black.

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