Schwabmünchner Allgemeine

Rohr fliegt mit Nigeria zur WM

Der deutsche Weltenbumm­ler hat als Trainer der Afrikaner das Ticket für Russland gelöst. Zu Beginn seiner Karriere hat der 64-Jährige mit Beckenbaue­r & Co. gespielt

- Uyo Aus für Aubameyang Türkei enttäuscht Costa Rica ist dabei Ghanas Protest Gernot Rohr deaux, zum FC Bayern, Girondins Bor

Seine überglückl­ichen Spieler trugen Trainer Gernot Rohr auf den Schultern durch das Godswill Akpabio Stadium und warfen ihn immer wieder übermütig in die Luft. Als der Coach buchstäbli­ch zum Volkshelde­n von über 180 Millionen Menschen aufstieg, da gratuliert­e sogar Nigerias Präsident Muhammadu Buhari zum „süßen Sieg“. Das 1:0 (0:0) der „Super Eagles“gegen Sambia war für das Staatsober­haupt wie „ein Geschenk zum 57. Jahrestag der Unabhängig­keit.“

Mit 64 Jahren fährt der in Mannheim geborene Weltenbumm­ler Rohr nun im nächsten Jahr mit Nigeria zur WM, Ende Juni 2018 wird der frankophil­e Afrika-Kenner 65. „Das hier ist noch nicht zu Ende“, sagte er Reportern nach dem Triumph. Zum sechsten Mal tauchen die „Super Eagles“bei der Endrunde einer Fußball-WM auf – diesmal buchten sie das Ticket als erstes afrikanisc­hes Team.

„Natürlich hatten wir Druck, aber die Spieler waren physisch und mental stark“, lobte Rohr nach einem „schwierige­n Spiel“in Uyo im Süden Nigerias. Alex Iwobi vom FC Arsenal, der schon im Hinspiel getroffen hatte, erzielte in der 73. Minute das goldene Tor für den dreimalige­n Afrika-Meister. Nigeria liegt mit 13 Punkten klar vor Sambia und entschied die Qualifikat­ionsgruppe B in Afrika vorzeitig für sich. Nigeria hatte sich erstmals 1994 und dann 1998, 2002, 2006 und 2010 für eine WM qualifizie­rt.

● Geplatzt ist der WM-Traum dagegen für Gabun – und damit auch für BVBTorjäge­r PierreEmer­ick Aubameyang. Sein Team verlor 0:3 gegen den neuen Tabellenfü­hrer Marokko und hat damit keine Chance mehr auf das WM-Ticket. Zum Helden des Abends avancierte Khalid Boutaïb, der mit einem Dreierpack (38./56./72. Minute) brillierte.

● Nach der überrasche­nd klaren 0:3-Heimpleite gegen Island hat die Türkei keine Chance mehr auf ein WM-Ticket. Island dagegen ist auf dem besten Weg, sich für Russland zu qualifizie­ren. Den Isländern fehlt heute nur noch ein Sieg über Außenseite­r Kosovo, der noch kein einziges seiner neun Gruppenspi­ele gewonnen hat. ● Mit einem 1:1 gegen Honduras hat sich Costa Rica die WM-Qualifikat­ion gesichert. Costa Rica liegt mit vier Punkten Vorsprung vor dem abschließe­nden Gruppenspi­el uneinholba­r auf dem zweiten Tabellenpl­atz der Qualifi- kationsgru­ppe des Kontinenta­lverbandes Concacaf.

● Nach dem 0:0 in der WM-Qualifikat­ion gegen Uganda hat der ghanaische Verband Protest gegen die Leistung des Schiedsric­hters eingelegt. Die Unparteiis­chen um Schiedsric­hter Daniel Bennett aus Südafrika hätten ein reguläres Tor Ghanas nicht anerkannt und den Gästen zudem einen Elfmeter verweigert, erklärte der Verband. Der dreimalige WM-Teilnehmer Ghana hat nach dem Remis kaum noch Chancen auf die WM 2018. Ägypten konnte sich schon am Sonntag mit einem Sieg gegen die Republik Kongo den ersten Platz in der Gruppe und das Ticket für das Turnier in Russland sichern. ● war der Fußball in die Wiege gelegt. Vater Philipp war Amateur Trainer. Gernot wech selte 1972 als 19 jähriger aus Mannheim wo er unter Trainer Udo Lattek zu drei Bundesliga Einsätzen kam. Nach ei nem Kreuzbandr­iss kehrte er nach Mannheim, zum SV Waldhof, zurück. Den größten Teil seiner Karriere spielte Rohr für

später seine erste Trainer station. Dort leben auch die beiden Söhne des 64 Jährigen, der seit 1982 französisc­her Staatsbürg­er ist. Rohr trainierte zuletzt die Natio nalteams von Gabun, Niger und Bur kina Faso ehe er 2016 in Nigeria anheuerte. (AZ) FRAUEN REGIONALLI­GA SÜD

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Foto: afp Der weiße Afrikaner: Die Nigerianer tragen Gernot Rohr nach dem 1:0 Sieg über Sambia auf Händen.
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