Verbote würden die Falschen treffen
Die Situation ist für einige Anwohner in der Schöpplerstraße sicher nicht angenehm: Eigentlich ist es ja eine tolle Sache, einen Park direkt vor der Haustür zu haben. Ungünstig wird der Standort, wenn sich in der Grünanlage Gruppen aufhalten, die so laut sind, dass es die eigene Lebensqualität einschränkt.
Ganz neu ist die Problematik nicht; und sie betrifft nicht nur Parks. Auch in der Debatte um die öffentlichen Plätze in der Innenstadt ging es um ähnliche Themen. Im Fall der Parkanlage am Wertachufer ist der Handlungsspielraum der Stadt begrenzt. Es ist jedenfalls keine Lösung, die Regeln darüber zu verschärfen, was in den Grünanlagen erlaubt ist – weil es die Mehrheit der Bevölkerung zu deutlich treffen würde, nur weil sich eine Minderheit manchmal nicht benehmen kann. Ein striktes Alkoholverbot in Parks etwa bedeutete auch, dass ein Picknick mit einer Flasche Wein Strafen nach sich zieht; ein Aufenthaltsverbot ab 22 Uhr bedeutete, dass man dort nachts nicht mehr mit dem Hund spazieren kann. Abgesehen davon, dass derlei Verordnungen rechtlich wohl angreifbar wären.
Möglich, dass sich die Lage von alleine wieder beruhigt. Teile der Gruppen, die Anwohnern Probleme bereiten, waren offenbar bis Mitte des Jahres öfter auf dem Rathausplatz, ehe die Stadt dort strikter gegen Menschen vorging, die sie als störend empfand. Vielleicht ziehen sie ja weiter, wenn es wieder wärmer wird. Möglich auch, dass die Präsenz des Ordnungsdienstes hilft, auch wenn die Mitarbeiter nicht überall regelmäßig kontrollieren können. Dazu ist der Ordnungsdienst personell nicht ausgestattet.