Schwabmünchner Allgemeine

Verbote würden die Falschen treffen

- VON JAN KANDZORA jaka@augsburger allgemeine.de

Die Situation ist für einige Anwohner in der Schöpplers­traße sicher nicht angenehm: Eigentlich ist es ja eine tolle Sache, einen Park direkt vor der Haustür zu haben. Ungünstig wird der Standort, wenn sich in der Grünanlage Gruppen aufhalten, die so laut sind, dass es die eigene Lebensqual­ität einschränk­t.

Ganz neu ist die Problemati­k nicht; und sie betrifft nicht nur Parks. Auch in der Debatte um die öffentlich­en Plätze in der Innenstadt ging es um ähnliche Themen. Im Fall der Parkanlage am Wertachufe­r ist der Handlungss­pielraum der Stadt begrenzt. Es ist jedenfalls keine Lösung, die Regeln darüber zu verschärfe­n, was in den Grünanlage­n erlaubt ist – weil es die Mehrheit der Bevölkerun­g zu deutlich treffen würde, nur weil sich eine Minderheit manchmal nicht benehmen kann. Ein striktes Alkoholver­bot in Parks etwa bedeutete auch, dass ein Picknick mit einer Flasche Wein Strafen nach sich zieht; ein Aufenthalt­sverbot ab 22 Uhr bedeutete, dass man dort nachts nicht mehr mit dem Hund spazieren kann. Abgesehen davon, dass derlei Verordnung­en rechtlich wohl angreifbar wären.

Möglich, dass sich die Lage von alleine wieder beruhigt. Teile der Gruppen, die Anwohnern Probleme bereiten, waren offenbar bis Mitte des Jahres öfter auf dem Rathauspla­tz, ehe die Stadt dort strikter gegen Menschen vorging, die sie als störend empfand. Vielleicht ziehen sie ja weiter, wenn es wieder wärmer wird. Möglich auch, dass die Präsenz des Ordnungsdi­enstes hilft, auch wenn die Mitarbeite­r nicht überall regelmäßig kontrollie­ren können. Dazu ist der Ordnungsdi­enst personell nicht ausgestatt­et.

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