SPD will mehr bezahlbaren Wohnraum
In Bobingens Siedlung sollen daher auch neue Reihenhäuser entstehen. Das soll heute auf den Tisch
Vollumfänglich bestätigt sieht sich die Bobinger SPD nach ihrem jüngsten Stammtisch, an dem sie ihr Konzept zur Baulandpolitik vorstellte. Ortsvereinsvorsitzender Armin Bergmann stellte einige statistische Daten zum Durchschnittseinkommen in Deutschland voran. Danach verdient jeder dritte vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer 2400 Euro brutto oder weniger.
Vor diesem Hintergrund hat Stadtrat Otto Schurr zur aktuellen Diskussion um die Baulandausweisung in Bobingen-Siedlung gefordert, der Stadtrat möge doch ganz konkret in der heutigen Sitzung des Bauausschusses um 18 Uhr im Rat- haus für das neue Baugebiet nördlich der Herbststraße in der zweiten Reihe mindestens Doppelhäuser wenn nicht gar, wie von einigen Gästen in der laufenden Diskussion gefordert, auch Drei- oder Vierspänner zulassen. Der Bedarf sei vorhanden und nicht jeder Interessent könne sich einen Bauplatz zwischen 600 und 700 Quadratmeter leisten, heißt es dazu weiter in einer Pressemitteilung der Bobinger SPD.
Otto Schurr ging demnach weiter auf die Entwicklung zur Neufassung des sogenannten „Einheimischenmodells“ein, nachdem jahrelang die EU-Kommission und Deutschland um einen Kompromiss rangen. Da- nach spiele die Zahl der Kinder eines Bewerbers genauso eine Rolle wie sein ehrenamtliches Engagement und die Ortsansässigkeit. Das Einkommen und das Vermögen der Bewerber bleiben K.-o.-Kriterien für die Teilnahme und Vergabe im Rahmen eines Punktesystems. Schurr sagte, dass unverzüglich nach Veröffentlichung des „Einheimischenmodells“die bisherigen Vergabekriterien der Stadt Bobingen im Sinne des „Bezahlbaren Wohnraumes für alle und Einheimische“überprüft werden müssen.
Fraktionsvorsitzender Edmund Mannes stellte auch in der Pressemitteilung zu dem Thema fest, dass die gesamte Thematik in Bobingen nicht ohne einen Blick in die Vergangenheit abgetan werden dürfe. Kämen doch gerade in der Vergangenheit stets von einflussreichen Mietwohnungseigentümern aus den Reihen von CSU und FBU massive Einwände gegen ein Engagement der Stadt im Bereich des Mietwohnungsbaus, sagt Mannes: „Zu Beginn des letzten Jahrzehnts wurde eine Initiative von unserem Bürgermeister und der Verwaltung auf Erwerb der Mietshäuser in Bobingen Nord durch die Stadt barsch von CSU und FBU mit der Begründung abgelehnt, die Stadt dürfe doch den Privatmarkt nicht kaputtmachen. Wir hätten nicht nur dutzende Mietwohnungen für einen günstigen Preis erhalten, sondern auch als Eigentümer die Mieterstruktur sozial ausgewogener steuern können“, so Mannes. Mit ihrem Antrag vom Juli nach mehr Bauland habe die Bobinger CSU nun wiederum Besser- bis Bestverdiener im Blickfeld ihrer Politik: „Im Windschatten der Umwandlung des Zentralklinikums zur Uniklinik haben einige Herrschaften wohl die künftigen Uniprofessoren aus München und Umgebung im Focus. Wir von der SPD wollen in erster Linie Normalverdienern Bauland bereitstellen“, sagte dazu Stadtrat Otto Schurr.