Fischach wächst in die Höhe
Marktgemeinderat erlaubt im Bereich Straßäcker ein weiteres Stockwerk
Mit dem anhaltenden Bauboom vor Ort beschäftigte sich der Marktgemeinderat auch in seiner jüngsten Sitzung wieder. Vorrangig ging es dabei um den Bebauungsplan „Straßäcker“.
Dieser Plan ist seit 1999 rechtskräftig und wurde in der Vergangenheit mehrfach diskutiert. Mit der nun vom Gremium einstimmig erfolgten zweiten Planänderung wird dem Investor eine verdichtete Wohnbebauung, also die Errichtung einer hohen Anzahl von Wohnhäusern, ermöglicht. Unter anderem werden die Baugrenzen entsprechend dem Projekt angepasst.
Geplant sind dort Reihen-, Doppelund Mehrfamilienhäuser. Bei Letzteren werde die Errichtung von Sozialwohnungen erwogen, informierte Bürgermeister Peter Ziegelmeier. Die Marktgemeinde sei hier mit dem Investor im nachhaltigen Gespräch.
Die Anzahl der maximal zulässigen Vollgeschosse wird von bisher zwei auf drei erhöht. Zudem werden Flachdächer allgemein zugelassen. Sie stellen aufgrund der zurückgesetzten Lage des Bereichs von der Straße als auch durch die umgebende gewerbliche Bebauung mit den Supermärkten Netto und Lidl keine wesentliche Beeinträchtigung des Ortsbilds dar, so Christoph Roider vom Planungsbüro OPLA, das den Entwurf der Bauleitplanung erarbeitet hatte.
Im Bereich südlich des Regenrückhaltebeckens sind Stellplätze vorgesehen. Es werde allerdings sichergestellt, dass das Rückhaltevolumen des Beckens nicht reduziert wird, betonte der Bürgermeister.
Weiter fassten die Marktgemeinderäte im Rahmen der ersten Änderung der Einbeziehungssatzung „Am Lohfeld“den Aufstellungsbeschluss sowie den Beschluss über die Durchführung des vereinfachten Verfahrens. Veranlassung dazu war, dass dort die Eigentümer zweier Grundstücke sowie einer Teilfläche am südöstlichen Ortsrand von Aretsried in unmittelbarem Anschluss an die bestehende Bebauung noch eine Wohnbebauung errichten. Über die Straße Am Lohfeld, die am Ende als breiter Feldweg weiterführt, sind die Grundstücke ausreichend erschlossen. Durch eine verstärkte Eingrünung der Bauten wird das Gebiet in die Landschaft gut integriert. Dadurch wird eine Ausgleichsfläche von rund 1100 Quadratmetern als angemessen betrachtet. Sie befindet sich am Rand zum Landschaftsschutzgebiet Augsburg Westliche Wälder. Das fachliche Konzept wurde mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.
Weiter beschloss das Gremium vorab, die Beiträge und Gebühren für die Entwässerung entsprechend der neuen Kalkulation zum Oktober zu erhöhen. Derzeit erhebt der Markt einen Beitrag von 1,37 Euro für die Grundstücksfläche, 15 Euro für die Geschossfläche, 1,38 Euro für Schmutzwasser und 0,32 Euro für Niederschlagswasser, jeweils pro Quadratmeter.
Erste Hochrechnungen durch ein Ingenieurbüro hätten ergeben, dass die Beträge und Gebühren eventuell erhöht werden müssen, um eine Kostendeckung zu gewährleisten, so der Bürgermeister. Sobald die genaue Kalkulation vorliege, wird diese dem Rat zur Beschlussfassung über die Änderung vorgelegt.
Ziegelmeier machte darauf aufmerksam, dass gerade bei der Schmutzwassergebühr kaum eine Nachbargemeinde geringere Gebühren verlange. Im Gegenteil, resümierte er. In Dinkelscherben koste sie beispielsweise 2,69 Euro, in Langenneufnach 1,48, in Gessertshausen 1,67, in Mickhausen 2,62 und in Ustersbach 2,30 Euro.
● Ehrenamtskarte Auch der Markt Fischach will mit der bayernweit gültigen Ehrenamtskarte ein Dankeschön und sichtbares Zeichen der Anerkennung an besonders engagierte Bürger richten. Dazu seien allerdings Akzeptanzpartner vor Ort wünschenswert, meinte der Bürgermeister. Der Rat votierte dafür, dass das Projekt und die Vorgehensweise im Mitteilungsblatt Staudenbote beschrieben werden.
● ÖPNV Verbesserung Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) will ab Dezember von Montag bis Freitag vormittags und abends zusätzliche Fahrten und damit für die Region einen verbesserten Personennahverkehr anbieten. Dafür fallen Gesamtkosten in Höhe von 49 000 Euro an. Wenn sich daran alle Staudengemeinden beteiligen, entfalle auf Fischach jährlich 3920 Euro, erklärte Ziegelmeier. Das Gremium beauftragte den Bürgermeister, zu dieser Thematik weitere Verhandlungen zu führen.