Wenn die Zeitung zur Schullektüre wird
Das Projekt ZISCH startet ins nächste Jahr. Wie Mädchen und Buben sich in der modernen Medienwelt zurechtfinden können. Sie lernen Fakten von Fake-News zu unterscheiden
Region Woran erkennt man FakeNews? Wie befreit man sich aus seiner Filterblase? Und wie liest man eigentlich die Tageszeitung? All diese und noch weitere Fragen beantwortet Schülern das Projekt „Zeitung in der Schule“– bekannt unter
„ZISCH“– der Augsburger Allgemeinen, bei dem Schulklassen die aktuelle Tagesausgabe über Wochen druckfrisch ins Klassenzimmer geliefert bekommen – zusammen mit umfangreichem, altersgerechtem Unterrichtsmaterial.
Auf diese Weise erhalten Schüler angeleitet von ihren Lehrern Einblick in die verschiedenen Ressorts einer Zeitung, wie täglich für die neue Ausgabe geschrieben und fotografiert wird und wie überhaupt jeden Morgen die Zeitung pünktlich vor der Haustüre landet. Die Schüler erforschen gemeinsam das Medium Zeitung und sehen, wie dieses zunehmend auch online stattfindet. während des Teilnahmezeitraums haben die Schüler zudem vollen Zugang zur Homepage der Zeitung, den Lehrern steht überdies das E-Paper zur Verfügung. „Wir wollen den Schülern durch die Aktion den verantwortungsvollen Umgang mit Medien vermitteln“, erklärt Stefanie Sayle, die das seit Jahren erfolgreiche Projekt leitet, gestern bei der Auftaktpräsentation für den Großraum Augsburg, zu dem rund 70 Lehrer aus der Stadt Augsburg sowie den beiden Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg gekommen sind.
Auch in diesem Jahr werden zwei verschiedene Kurse angeboten. Dritte und vierte Klassen der Grundschulen erhalten die Zeitung zwei Wochen, um einen ersten Einblick in das Medium Zeitung zu erfahren und anhand dessen ihre Lesekompetenz zu steigern. Daneben können die Schüler den „Medienführerschein Presse“absolvieren.
Die Klassenstufen sieben bis zehn der weiterführenden Schulen dürfen vier Wochen umsonst die Zeitung ihrer Region kennenlernen und haben zusätzlich die Möglichkeit, ak- Themen zu recherchieren und Reportagen, Interviews, Glossen oder Kritiken zu schreiben.
Das umfangreiche Unterrichtsmaterial, das die Lehrer im Rahmen des frei wählbaren Aktionszeitraumes erhalten, wurde vom medienpädagogischen Fachinstitut PromeDenn dia Maassen, entwickelt. Es wurde Wert darauf gelegt, dass das Projekt ZISCH nicht nur im Deutschunterricht, sondern fächerübergreifend eingesetzt werden kann.
Lehrer, denen das Projekt gestern im Medienzentrum der Augsburger
Allgemeinen vorgestellt wurde, zeituelle gen sich von der Initiative überzeugt und freuen sich bereits darauf, mit ihren Schülern in ZISCH starten zu können.
So wie Barbara Schönthier, die an der Grundschule Aichach-Nord unterrichtet: „Kinder schreckt die Zeitung oft ab. Man muss das Medium erst mal kennenlernen und herausfinden, wie man sich informieren kann. Das kann durch dieses Projekt geschehen.“Kollegin Sarah Gräßle aus Augsburg pflichtet ihr bei: „In der heutigen Zeit der Medienflut ist es wichtig, dass die Schüler lernen, kritisch mit Informationen umzugehen, um zur Meinungsbildung fähig zu sein.“
Der Projektzeitraum liegt zwischen dem 27. November 2017 und dem 2. Juli 2018. Anmeldungen sind noch möglich. Für einen Blick hinter die Kulissen dürfen die Klassen sieben bis zehn auch an einer Führung durch das Medienhaus in Augsburg teilnehmen.