Neue Medikamente im Kampf gegen Krebs
Prof. Martin Trepel gibt einen Überblick über die Chancen, die neue Arzneimittel eröffnen. Er spricht über ihre Wirkungsweise, aber auch über die Nebenwirkungen
Die medikamentöse Behandlung von Krebs ist nach Einschätzung von Prof. Martin Trepel, Direktor und Chefarzt der II. Medizinischen Klinik des Klinikums, der Bereich, der sich in den vergangenen zehn Jahren am meisten gewandelt hat. Krebs hat für die Medizin inzwischen einiges von seinem Schrecken verloren. Denn er ist oft heilbar. Wo dies nicht erreicht werden kann, ist zumindest eine Lebensverlängerung möglich – auch dank neuer Medikamente.
In der Ärztlichen Vortragsreihe gibt er einen Überblick über die Chancen, die die neuen Medikamente eröffnen, und ihre Grenzen. Es gibt sehr gut behandelbare Krebsarten, aber auch solche, bei denen die Möglichkeiten der Ärzte noch immer recht begrenzt sind.
Man kann nach Aussage von Trepel heute fast alle Tumorerkrankungen mit Medikamenten behandeln. Am häufigsten geschieht dies in Form einer Chemotherapie. Man kann sie auch in Kombination mit einer Bestrahlung oder einer Operation einsetzen. Zudem gibt es neue Medikamente, die gezielt in den Tumorstoffwechsel eingreifen. Welche neuen Arzneimittel seit Kurzem verfügbar sind, wie sie wirken und auch, welche möglichen Nebenwirkungen mit der Behandlung einhergehen können, darauf wird er im Einzelnen eingehen.
Allgemein gilt: Krebs ist leichter zu bekämpfen, wenn es sich nur um einen Tumorherd handelt. Hat der Krebs aber bereits begonnen, sich im Körper auszubreiten, ist die Sache schwieriger. Es gibt auch Krebsarten, bei denen man davon ausgehen muss, dass es nach der Entfernung eines Geschwulsts früher oder später erneut zur Tumorbildung kommt. Für diese Fälle steht aber ebenfalls eine medikamentöse Behandlungsform zur Verfügung. Dies kann seit Neuestem auch eine sogenannte Immuntherapie sein.
Die körpereigene Abwehr ist eigentlich in der Lage, Krebs selbstständig zu bekämpfen. Krebszellen haben jedoch die Fähigkeit, dagegen eine Art Schutzwall zu bilden. Sie sind für die Immunabwehr nicht mehr als etwas für den Körper Gefährliches erkennbar. Dagegen kann wiederum die Immuntherapie eingesetzt werden. Diese Medikamente heben den Schutzwall auf; die Körperabwehr kann den Krebs wieder selbst eindämmen. Medikamente haben zudem in einer Krebstherapie den generellen Vorteil, dass sie überall wirken können, wohin der Krebs auch gestreut haben mag. Dann ist zwar oft keine Heilung mehr möglich, aber, so Trepel, „wir können den Krebs auf diese Weise häufig über Jahre hin zum Stillstand bringen oder zurückdrängen. So ist über lange Zeit ein Leben mit der Krankheit und mit guter Lebensqualität möglich“.
ODie Veranstaltung findet am Montag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Eintritt: 5 Euro.