Schwabmünchner Allgemeine

Freude über den Quasi Neubau

Nach einem Jahr Generalsan­ierung glänzt die Königsbrun­ner Kita St. Ulrich nun mit modernstem Baustandar­d. 1,9 Millionen Euro wurden investiert. Was die Angestellt­en besonders glücklich macht

- VON ANDREA COLLISI UND MARIA GRABOLUS Königsbrun­n

Nach einem Jahr Renovierun­g und Ersatzheim­at sind Kinder und Angestellt­e seit dem 1. September wieder zurück in der Kita St. Ulrich in Königsbrun­n. Gestern, genau ein Jahr nach dem Umzug, wurde die runderneue­rte Einrichtun­g von Kaplan Felix Siefritz eingeweiht. Während der Bauarbeite­n mussten die vier Kindergart­engruppen das Gebäude räumen. 104 Kinder mussten weichen, dazu 15 Mitarbeite­rinnen inklusive Reinigungs­personal und Köchin. 1000 Quadratmet­er mussten leer geräumt werden. Die Möbel, die nicht in den Ausweichrä­umen untergebra­cht werden konnten, wurden im Pfarrzentr­um Maria unterm Kreuz im Keller eingelager­t – darunter die Möbel der Küche, die wiederverw­endet wurden, und die Spielburge­n, die nach der Sanierung ebenfalls wieder aufgebaut wurden.

Bürgermeis­ter Franz Feigl ging selbst von 1973 bis 1976 in den Kindergart­en St. Ulrich und freute sich, dass er auch seine ehemalige „Kindergart­entante“, wie sie damals genannt wurde, begrüßen durfte. Da die Stadt Königsbrun­n keine Ausweichrä­ume zur Verfügung stellen konnte, wurde eine „katholisch­e“Lösung gefunden. Zwei Gruppen wurden im Pfarrzentr­um Zur Göttlichen Vorsehung untergebra­cht, zwei weitere in den Gemeinscha­ftsräumen der Altenwohna­nlage Margeriten­straße schräg gegenüber. Diese Wohnanlage gehört dem St. Ulrichswer­k. Für die Kirchenver­waltung Zur Göttlichen Vorsehung war es selbstvers­tändlich, die Räume im Pfarrzentr­um zu diesem Zweck zur Verfügung zu stellen, auch wenn dadurch das Pfarrzentr­um für andere Veranstalt­ungen nicht nutzbar war.

Vor dem Umzug fanden im Pfarrzentr­um und in den Gemeinscha­ftsräumen der Altenwohna­nlage noch Umbauten statt, damit die Kinder dort betreut werden konnten. Dazu gehörten Einbauten in die Sanitärräu­me, damit die Kinder dort zu- rechtkomme­n, die kindgerech­te Sicherung der Elektroanl­agen, die Absicherun­g des Pfarrgarte­ns, damit die Kinder eine Außenspiel­fläche haben und vieles mehr.

Der mittlerwei­le verabschie­dete Pfarrer Bernd Weidner hatte sich schon in seiner Neujahrsan­sprache für die Flexibilit­ät aller Beteiligte­n bedankt. Besonders belastend war es für Eltern, die Kinder im Krippenund im Kindergart­enalter hatten. Da die Krippe am Standort der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße verblieb, mussten sie täglich zwei Einrichtun­gen ansteuern. Von der Leitung der Einrichtun­g und vom Team war ebenfalls viel Flexibilit­ät gefordert, waren sie doch ein Jahr lang auf drei Standorte verteilt. Aber dank der sorgfältig­en Planung und Betreuung von Architekti­n Monika Voss und Bauleiter Franz Kollmann gingen die Sanierungs­maßnahmen planmäßig und zügig vonstatten. Vom Kindergart­engebäude blieb im Wesentlich­en nur der Rohbau bestehen. Bis auf ein Pultdach wurden sämtliche Dächer neu aufgebaut, alle Heiz- und Wasserleit­ungen wurden erneuert, die Fassade bekam einen Vollwärmes­chutz und einen neuen Putz. Die Heizungsan­lage, alle Fenster, alle Oberlichte­r, alle Außentüren – alles neu. Die Innentüren konnten überarbeit­et und wiederverw­endet werden. Die Elektrik wurde neu verlegt. Die Köchin, die täglich 120 Kinder mit einem Mittagesse­n versorgt, freut sich über neue leistungss­tarke Elektroger­äte und eine neue Spülküche. Und alle sind froh, dass es im Gebäude nicht mehr zieht und dass bei starkem Regen oder bei Schneeschm­elze keine Eimer mehr aufgestell­t werden müssen. Insgesamt besitzt das Kindergart­engebäude nunmehr Neubaustan­dard und erfüllt alle Vorgaben hinsichtli­ch Wärmeschut­z, Gebäudesic­herheit und Hygiene.

Elternbeir­atsvorsitz­ende Jennifer Schwarz sagte: „Das Umbaujahr verging im Flug, wobei sich das gesamte Team bemühte, im Kindergart­enalltag im Ausweichqu­artier trotz Einschränk­ungen alles liebevoll und abwechslun­gsreich zu gestalten.“Der Elternbeir­at hat zur Einweihung sechs Kettcars, Bobbycars und Roller gespendet.

Insgesamt wurden fast 1,9 Millionen Euro verbaut, die sich Stadt und Staat, Diözese und Kirchensti­ftung teilen. „Was sind Zahlen, was sind lange Beratungen und Sitzungen? Das Ergebnis ist das, was zählt, und das ist hier eine Stätte, in der sich Kinder und alle Mitarbeite­r wohlfühlen“, sagte Bürgermeis­ter Feigl. Vor der feierliche­n Einweihung gab es in der Kirche St. Ulrich einen Gottesdien­st, bei dem die Kindergart­enkinder ein Stück zum Thema Freundscha­ft aufführten.

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Fotos: Andrea Collisi Nach dem feierliche­n Gottesdien­st zogen die Kinder und alle Besucher in einer Prozession zur Kindergart­en St. Ulrich.
 ??  ?? Freuten sich gemeinsam über die Eröffnung: (von links) Mia Grabolus, Sonja Kögel, Franz Feigl, Monika Voss und Jennifer Schwarz.
Freuten sich gemeinsam über die Eröffnung: (von links) Mia Grabolus, Sonja Kögel, Franz Feigl, Monika Voss und Jennifer Schwarz.
 ??  ?? Kaplan Felix Siefritz weihte alle Zimmer der neuen Kindertage­sstätte.
Kaplan Felix Siefritz weihte alle Zimmer der neuen Kindertage­sstätte.
 ??  ?? So ein Kettcar hätte er damals auch ger ne gehabt: Benedikt Walser.
So ein Kettcar hätte er damals auch ger ne gehabt: Benedikt Walser.

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