Schwabmünchner Allgemeine

Ist ein Ende der Bauzeit in Sicht?

Seit mehr als 20 Jahren arbeiten Ehrenamtli­che an den Schießstän­den in Untermeiti­ngen. Die Eröffnung musste mehrfach verschoben werden. Nun gibt es einen neuen Termin. Einige Gemeinderä­te äußern Zweifel am Zeitplan

- VON ANJA RINGEL Untermeiti­ngen

Nach mehr als 20 Jahren Bauzeit soll einer der drei Schießstän­de im Untermeiti­nger Schützenhe­im noch dieses Jahr in Betrieb gehen. Die kürzeste Bahn sei bereits weitgehend fertig, das sagte Bürgermeis­ter Simon Schropp auf einer Gemeindera­tssitzung. Laut Schropp müssen noch Individual­anfertigun­gen wie Kugelsiche­rung und Messrahmen fertiggest­ellt werden. Diese Arbeiten mache der Verein selbst.

Die Geschichte des Schützenhe­ims reicht inzwischen mehr als 20 Jahre zurück, immer wieder musste die Eröffnung verschoben werden. 2001 eröffnete der Verein nach sechsjähri­ger Bauzeit die obere Etage. Das damalige Ziel war es, bis 2005 die unterirdis­chen Schießstän­de fertigzust­ellen. Strengere Vorschrift­en und neue, teure Technik führten jedoch zu mehr Kosten und einer Verzögerun­g des Bauvorhabe­ns.

Von der Gemeinde erhielt der Verein mehrere Bürgschaft­en. Laut Bürgermeis­ter Schropp habe Untermeiti­ngen dem Schützenve­rein zuletzt ein Darlehen von 400 000 Euro gegeben. Auch die anvisierte­n Fertigstel­lungen Ende 2009 und im September 2010 konnten nicht eingehalte­n werden. Weil es Probleme bei den Zuschüssen gab, musste ein neuer Termin Ende 2015 erneut verschoben werden. Der Schützenve­rein wollte dann im September 2016 mit den Arbeiten komplett fertig sein. Dieses Ziel konnte ebenfalls nicht erreicht werden.

Mitte nächsten Jahres sollen laut Schropp die 50- sowie die 100-Meter-Bahn fertig werden. „Wir können dem Verein nicht viel Arbeit abnehmen, das müssen sie jetzt selber machen“, sagte der Bürgermeis­ter. Ehrenamtli­che arbeiten laut Schropp an den Wochenende­n im Schützenhe­im. Jürgen Fischer, Vorsitzend­er des Schützenve­reins Untermeiti­ngen, wollte sich auf Nachfrage unserer Zeitung nicht zum aktuellen Stand der Arbeiten äußern.

Ines Schulz-Hanke (Bündnis Lechfeld) erinnerte daran, dass die Schützen nach der Fertigstel­lung fünf bis sechs andere Vereine brauchen, die die Anlage ebenfalls nutzen. Nur so seien die Kosten ge- deckt. Schropp sagte, dass es bereits von drei Vereinen Anfragen gebe. Herbert Riess (Freie Wähler) sagte, dass er nicht den Eindruck habe, dass der Verein die restlichen Arbeiten selber schaffe. Momentan arbeiten seiner Meinung nach nur drei bis vier Ehrenamtli­che, die Stammbesat­zung sei abgesprung­en.

Er sprach sich dafür aus, dass die Gemeinde den Verein unterstütz­e, damit eine Firma bei den restlichen Arbeiten helfen kann. „Wenn das nicht endlich fertig wird, dann holt uns der technische Fortschrit­t wieder ein“, sagte Riess. Er forderte deshalb, dass der Gemeindera­t Druck auf den Schützenve­rein ausüben soll.

Karl Strass (CSU) sagte, dass die Gemeinde mit dem zuständige­n Architekte­n und dem Verein reden solle, ob das gesetzte Ziel diesmal tatsächlic­h erreichbar ist. Man solle sich außerdem überlegen, ob man Arbeitskrä­fte akquiriere­n könne, damit das Schützenhe­im bald fertig wird. „Die Leute engagieren sich maximal“, sagte dagegen Manfred Salz (CSU). Seiner Meinung nach wäre es ein zu langer Prozess, eine Firma für die restlichen Arbeiten zu finden. „Wir müssen das zähneknirs­chend so hinnehmen“, erklärte er.

Bürgermeis­ter Schropp sagte, dass die Gemeinde beim Schützenve­rein nachfragen werde, wie man die Arbeiten noch unterstütz­en kann.

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Foto: Anja Ringel Im Schützenhe­im in Untermeiti­ngen soll Ende des Jahres nach mehr als 20 Jahren Bauzeit der erste von drei Schießstän­den eröffnet werden.

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