Sie kann an zwei Tagen Geburtstag feiern
Die Untermeitingerin Barbara Berg wird 95. Mit ihrem Ehemann Karl ist sie seit 66 Jahren verheiratet
Als Barbara Berg am 12. Oktober 1922 in Irfersdorf bei Beilngries (Landkreis Eichstätt) geboren wurde, haben die Eltern das freudige Ereignis gleich beim Pfarrer gemeldet. Dem Bürgermeister, einem Onkel von ihr, haben sie es erst ein paar Tage später gesagt und der hat dann irrtümlich den 13. Oktober in die Geburtsurkunde eingeschrieben. „So kann ich an zwei Tagen meinen Geburtstag feiern“, sagt die Jubilarin zu Bürgermeister Simon Schropp, der die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte.
Die 95-Jährige wuchs mit sechs Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof der Familie Kraus auf, ging in Irfersdorf zur Schule und lernte danach den Beruf der Molkereilaborantin. Nach der Ausbildung in Weihenstephan arbeitete sie bei der Bayerischen Milchversorgung in Beilngries. Dabei lernte sie ihren Mann Karl Berg kennen, der bei seiner Tätigkeit für die Milchversorgung der Oberpfalz auch die Beilngrieser Molkerei öfters besuchte. Nach dem Sprichwort „Drum prüfe, wer sich ewig bindet“haben die beiden vor der Hochzeit ein Trennungsjahr eingelegt und dann 1951 geheiratet. „Das war damals halt noch so üblich“, sagen die Eheleute, die bis heute eine harmonische Ehe führen. „Irgendwann muss man sich halt entscheiden“, sagt Barbara und ihr Mann Karl fügt hinzu: „Ihre anderen Freunde sind alle schon gestorben.“
Der gemeinsame Weg der beiden Oberpfälzer führte nach Württemberg, wo Karl Berg eine Betriebsleiterstelle als Buttermeier in Gingen an der Fils erhielt. Knapp zehn Jahre später war diese Tätigkeit beendet und weil sie für ihren Sohn beim Augsburger Peutinger-Gymnasium den geeigneten Schulzweig fanden, zogen die Bergs nach Stettenhofen in eine Doppelhaushälfte einer ehemaligen Offizierssiedlung. Ihr Kaufgesuch aus dem Jahre 1964 für dieses Haus wurde „schon“1987 bewilligt. Beruflich sattelten Barbara und Karl Berg um, sie wurden selbstständige Unternehmer mit der Herstellung, Montage und dem Vertrieb von Vorhangschienen und Sonnenschutzsystemen. Von 1966 bis 1988 führten sie diesen Betrieb gemeinsam.
Vor zehn Jahren zogen Barbara und Karl Berg nach Untermeitingen in die Nähe zu ihrer Tochter, die als Schulrätin beim städtischen Schulamt in Augsburg tätig ist. Der Sohn ist inzwischen pensionierter Direktor des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim. Stolz sind die Bergs auch auf ihre fünf Enkel im Alter von 22 bis 48 Jahren, die erfolgreiche berufliche Karrieren durchlaufen. In ihrem gepflegten Haus genießt das Ehepaar gemeinsam bei guter Gesundheit seinen Lebensabend. „Na ja, der Körper will nicht mehr so wie früher, am liebsten sitze ich bei Sonnenschein im Wintergarten“, sagt Barbara Berg zufrieden.