Schwabmünchner Allgemeine

Anonyme Schreiben sorgen für Unmut

In Graben häufen sich Briefe ohne Absender. Wie die Gemeinde damit umgeht

- VON CHRISTIAN KRUPPE Graben

Auf dem Lechfeld scheint es einen neuen Trend zu geben. In letzter Zeit häufen sich anonyme Schreiben, die entweder im Briefkaste­n des Rathauses landen, oder gleich flächendec­kend verteilt werden. „Schon vor der Wahl häuften sich die absenderlo­sen Schreiben an die Gemeinde. Meistens ging es dabei um Beschwerde­n über Nachbarn“, berichtet Grabens Bürgermeis­ter Andreas Scharf in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Nach der Bundestags­wahl machte ein aus den sozialen Medien stammendes Schreiben mit dem Titel „Wir sind 87 Prozent“die Runde. Unterzeich­net war es mit: „Eure Gräbinger und Lagerlechf­elder Jugend.“Dieses Wurfblatt wurde auch prompt von einer Gruppierun­g na- „Die örtlichen Demokraten für Recht und Gesetz“beantworte­t. „Das darf sich nicht einbürgern“, fordert Scharf. Er erklärte auch, wie im Rathaus mit solchen Schreiben üblicherwe­ise umgegangen wird. „Wir häckseln das und dann kommt es ins Altpapier“, sagte der Bürgermeis­ter. Scharf setzt auf den offenen Dialog. „Jeder Bürger kann mit uns reden“, erklärte er. „Entweder man kommt ins Rathaus und spricht mit uns, oder man hält die Klappe“, ergänzte Scharf. Die Verwaltung könne keine Probleme erörtern, wenn sie nichts weiß, führte der Bürgermeis­mens ter weiter aus. Zur Lösung von Problemen seien alle Standpunkt­e wichtig, in der Anonymität gehe das nicht. Auch im Rat herrschte die gleiche Ansicht: „Anonyme Schreiben bringen nichts“, lautete der Tenor. Scharf ergänzte hierzu: „So etwas kann kein Stilmittel sein.“Er betonte auch nochmals, dass „jedes Anliegen gehört wird, wenn es sachlich vorgetrage­n wird.“

„So etwas kann kein Stilmittel sein.“Bürgermeis­ter Andreas Scharf

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