Gesunder Donnerstag macht Obst und Gemüse beliebt
Bei St. Christophorus ersetzt abwechslungsreiche Knabberei die gewohnte Brotzeit
Die Freude ist groß bei den Kindern des katholischen Kindergartens St. Christophorus in Bobingen, wenn sie jeden Donnerstag das ausgehängte Karottenplakat sehen. „Heute gibt es wieder das leckere Frühstück“, hören die Eltern beim Abgeben ihrer Sprösslinge und freuen sich auch. Zum einen, weil die Kinder in der Gemeinschaft gerne gesunde Lebensmittel probieren und zum anderen, weil sie an diesem Tag keine Brotzeit mitgeben müssen. Die orange Karotte am Eingang ist das Symbol für das gesunde Essen.
Zunächst für ein Jahr läuft der Versuch mit dem „Gesunden Donnerstag“. Elternbeiratsvorsitzende Zeljka Demmler hat damit gute Erfahrungen gemacht: „Schon seit Pfingsten bieten wir jeden Donnerstag außerhalb der Schulferien für die Kinder ein gesundes Frühstück an. Dieses wechseln wir im vierwöchigen Rhythmus ab.“So gibt es zu den festen Bestandteilen Obst, Gemüse, verschiedene Brotsorten (kein Weißbrot), Butter und Frischkäse in der einen Woche zusätzlich Wurst und Käse dazu, dann wieder selbst gemachte Marmelade und Honig aus der Region oder Bio-Eier, körnigen Käse und Schnittlauch oder Kresse. In der vierten Woche wird das Frühstücksbüffet mit Naturjoghurt oder Milch, verschiedenen Müslisorten, Rosinen und Nüssen angereichert.
Das Angebot werde von den Kindern in der Pinguin-, Eisbären- und Robbengruppe gut angenommen. Die Erzieherinnen haben beobachtet, dass „die Kinder sich sehr auf unser gesundes Frühstücksbüffet freuen und vieles probieren.“
So wie die kleine Mona, die erzählt: „Ich freue mich immer, wenn die Karotte draußen hängt, dann gibt es immer etwas Leckeres.“Auch ihre Freundin Marie ist von dem Angebot im ChristophorusKindergarten begeistert. „Es ist so schön, dass wir gemeinsam essen können“, meint sie.
Angefangen hat das Projekt mit einer Initiative des Elternbeirats, berichtet Zeljka Demmler. Dazu wurde ein Frühstückskonzept ausgearbeitet. Um die Kosten niedrig halten zu können, suchten sich die Eltern Unterstützer. „Im Rahmen eines Schulfruchtprogrammes erhalten wir Obst und Gemüse von der rollenden Gemüsekiste und die Bäckerei Wolf unterstützt uns mit dem Brot“, sagt Demmler. Die restlichen Kosten bestreitet der Elternbeirat durch den Erlös aus den Kindergartenaktionen, die über das Jahr stattfinden. Vorbereitet wurde das Frühstück anfangs durch den Elternbeirat. Inzwischen sind auch die anderen Eltern eingeladen, mit ins Boot zu kommen und am einen oder anderen Vormittag das Essen vorzubereiten. Beim Elternabend durften sie deshalb sogar einmal selbst das Frühstücksangebot probieren, um sich von der Aktion überzeugen zu lassen.
„Wir haben eine Stunde Vorbereitungszeit eingeplant, brauchen die aber meist nicht ganz“, erzählt Zeljka Demmler und weist damit darauf hin, dass sich der Aufwand in Grenzen hält. Und der Erfolg lohnt den Einsatz auf jeden Fall. „Erste skeptische Eltern, die Sorgen hatten, dass ihre Kinder nichts probieren, haben mir mittlerweile erzählt, dass die Kinder sogar ganz begeistert sind“, bestätigt Zeljka Demmler. Mit so einem Ergebnis schnippele man gerne einmal in der Woche ein wenig Obst und Gemüse.