Schwabmünchner Allgemeine

Wohnbau bringt Geld und sichert Infrastruk­tur

Der CSU-Ratsherr Herwig Leiter erläutert Zusammenhä­nge, die seine Partei in Bobingens Baupolitik sieht

- Bobingen

Nicht unwiderspr­ochen lässt Bobingens CSU einen Seitenhieb des SPD-Fraktionsv­orsitzende­n Edmund Mannes beim jüngsten Mitglieder­treffen seiner Partei. Der hatte unter Hinweis auf einen CSUAntrag vom Sommer seinerseit­s gemeint, der Bobinger CSU gehe es nicht um bezahlbare Wohnungen für alle, sondern sie habe Besser- bis Bestverdie­ner im Blickfeld ihrer Politik (wir berichtete­n).

Dem hält Herwig Leiter, stellvertr­etender Vorsitzend­er der CSURatsfra­ktion nun in einem Pressestat­ement entgegen, dass für seine Fraktion „selbstvers­tändlich die einheimisc­hen Familien im Fokus stehen, wir aber auch gerne ausreichen­d Bauland entwickeln möchten, damit Bobingen für andere Menschen eine Heimat wird.“Gleichzei- möchte die CSU eine gesunde Entwicklun­g in der Bevölkerun­gsstruktur. Dies sei gerade mit Blick auf Einrichtun­gen wie Kindertage­sstätten, Schulen oder auch die Vereinsarb­eit wichtig.

Er erläutert: Vier Stadtratsf­raktionen – nicht nur CSU und FBU – möchten ein Konzept, um mittelfris­tig eine Strategie und ein schlüssige­s Vorgehen für die Ausweisung von Bauland zu haben. Hierbei gehe es vor allem darum, den Bobingern, insbesonde­re den Familien, die Schaffung von eigenem Wohnraum ermögliche­n.

Das bedeute: Die Stadt solle Bauland ankaufen und herstellen. Dieses werde dann mit dem bewährten Punktesyst­em und wie üblich ohne einen Gewinnaufs­chlag verkauft, sodass Einheimisc­he und Familien bevorzugt werden. Leiter: „Dies ist unser Fokus. Somit gibt es schon durch diese Systematik keine Bevorzugun­g für Menschen, die sich einen höheren Kaufpreis leisten könnten.“

Die SPD-Aussage, dass CSU und FBU den Fokus auf Bestverdie­ner hätten, sei daher falsch. Leiter: „Es ist aber durchaus im Wettbewerb der Kommunen sinnvoll, dass Bobingen durch ein größeres Grundstück­sangebot auch die Heimat für Familien wird, die in die Region ziehen.

Und wenn bei diesen Zuzügen gesunde Einkommens­strukturen zugrunde liegen, ist dies nur vorteilhaf­t für die Steuereinn­ahmen der Stadt; schließlic­h möchte man auch Projekte wie ein Hallenbad durchführe­n, wo neben der Gewerbeste­utig er die Einnahmen durch die Einkommens­teuer sehr wichtig sind.“

Die CSU habe in den vergangene­n Jahren alle Projekte zum sozialen Wohnungsba­u – wie an der südlichen Fraunhofer­straße und Koloniestr­aße – mitgetrage­n, erinnert Leiter. „Dies ist sicherlich wichtig, dass hier Wohnraum geschaffen wird, um einkommens­schwachen Menschen zu helfen.“

Unglaubwür­dig sei es, wenn der SPD-Fraktionsv­orsitzende Mannes die Immobilien­situation vor zwei Jahrzehnte­n in die heutige Zeit transferie­re. Leiter kontert: „Aber man kann erkennen, dass schon damals der reine Fokus der SPD darauf lag, nur billigsten Wohnraum mit Steuergeld­ern anzubieten. Ein solch politische­s Handeln ist schlichtwe­g zu kurz gesprungen und trägt nicht zu einer ausgewogen­en Bevölkerun­gsentwickl­ung bei.“

Leiters Vorschlag könnte auf Signale im Bauausschu­ss anspielen, in dem die CSU gegenüber einer SPDForderu­ng nach Bauplätzen für Doppelhäus­er in der Siedlung aufgeschlo­ssen war. Leiter: „Sicherlich können im zweiten Schritt über die Definition von Grundstück­sgrößen und Art der Bebauung die gewünschte­n Weichen gestellt werden.“

„Dies ist sicherlich wichtig, dass hier Wohnraum geschaffen wird, um einkommens­schwachen Menschen zu helfen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany