Schwabmünchner Allgemeine

Der Straßenver­kehr bewegt die Haunstette­r

Die Martinistr­aße bleibt ein Zankapfel. Bürger wollen eine andere Lösung als der Stadtrat. Die Stadtregie­rung listet auf, welche Projekte in nächster Zeit im Stadtteil angepackt werden sollen

- VON MICHAEL HÖRMANN Martinistr­aße Inninger Straße Schafweids­traße Dauerparke­r

Einmal im Jahr stellen sich Oberbürger­meister Kurt Gribl und seine Referenten­riege bei einer Bürgervers­ammlung den Fragen von Bürgern. Der Weg führte sie am Montagaben­d in die alte TSV-Turnhalle nach Haunstette­n. Mehr als 100 Bürger waren gekommen, der Großteil davon aus dem Stadtteil. Geht es nach den Eindrücken der dreistündi­gen Versammlun­g, sind die Menschen, die in Haunstette­n leben, mit der Entwicklun­g vor Ort im Großen und Ganzen zufrieden. Wenn es etwas zu beanstande­n gibt, dann sind es vor allem Probleme und Ärgernisse im Straßenver­kehr. Ein Überblick.

● Die Einbauten, die zur Verkehrsbe­ruhigung beitragen sollen, und Tempo 30 stoßen bei der Mehrheit der Haunstette­r auf Ablehnung. Ein Bürger stellt den Antrag, die Einbauten wieder abzubauen, was in der Konsequenz damit verbunden wäre, zu Tempo 50 in der Martinistr­aße zurückzuke­hren. Bei einer Abstimmung wird diesem Antrag entsproche­n. Nun muss sich der Stadtrat einmal mehr mit dem Thema befassen.

● Eine Bürgerin beklagt sich über den massiven Durchgangs­verkehr, weil viele Autofahrer zur B 17 wollen. Baureferen­t Gerd Merkle bestätigt diese Einschätzu­ng: „Das Problem ist so alt wie die B17 neu.“Den Anwohnern sei die Situation dauerhaft nicht zumutbar, insofern müsse nach Lösungen gesucht werden. Ziel müsse es sein, die Inninger Straße für den Durch- gangsverke­hr unattrakti­v zu machen. Denkbar wäre zum Beispiel ein Platz, der nur mit Schrittges­chwindigke­it befahrbar wäre.

● Hier beklagt ein Anwohner, dass viel zu oft gerast werde. Die Kontrollen fänden aus seiner Sicht nicht zu den richtigen Zeiten statt. Peter Trippmache­r, Leiter der Polizeiins­pektion Süd, schlägt einen gemeinsame­n Ortstermin vor.

● Eine Anwohnerin beschwert sich, dass Anhänger, Wohnwagen und ein Wohnmobil dauerhaft in Parkbuchte­n abgestellt werden. Die einmalige Verwarnung von 15 Euro habe den Halter des Wohnmobils jedenfalls nicht bewogen, das Fahrzeug umzuparken. Grund: Er könne nur einmal verwarnt werden. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm weiß um die Problemati­k mit Dauerparke­rn. Er sagt zu, auf den Halter zuzugehen und mit ihm zu reden.

In einzelnen Wortmeldun­gen betonen die Bürger, dass sie sich in Haunstette­n wohlfühlen. Sie wollen aber auch wissen, wie es im Stadtteil weitergeht, welche Projekte im Einzelnen vorangebra­cht werden. Baureferen­t Merkle verweist auf drei große Baumaßnahm­en, die in den kommenden Jahren Schritt für Schritt angepackt werden. Da sei zum einen die Verlängeru­ng der Straßenbah­nlinie 3 nach Königsbrun­n. Des Weiteren nennt er die Entwicklun­g des Neubaugebi­ets Haunstette­n-Südwest. Diese Investitio­n werde dem Stadtteil wohl zwischen 8000 und 12000 Neubürger bescheren, je nach Festlegung der genehmigte­n Wohngebäud­e. Neue Wohnungen sollen zudem auf einem Areal an der Königsbrun­ner Straße entstehen. Sie sind Ersatz für ein leer stehendes Einkaufsce­nter. Umweltrefe­rent Reiner Erben verweist auf neue behinderte­ngerechte Toiletten am Neuen Haunstette­r Friedhof. Freuen sollten sich die Haunstette­r auf den neuen Wertstoff- und Servicepun­kt, der für 13 Millionen Euro am Unteren Talweg entstehen werde. Die Fertigstel­lung sei für das Jahr 2020 vorgesehen. Im Schulberei­ch läuft gegenwärti­g die Sanierung der Eichendorf­f-Grundschul­e, die für 5,9 Millionen Euro modernisie­rt wird. Zudem entsteht ein neuer Hort für 3,2 Millionen Euro. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm berichtet über die Planungen für das neue Gerätehaus der Feuerwehr.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Zur Bürgervers­ammlung in der alten TSV Turnhalle in Haunstette­n kamen mehr als 100 Bürger, der Großteil davon aus dem Stadtteil, der hier von oben zu sehen ist – samt den Flächen, auf denen einmal das Neubau gebiet „Haunstette­n Südwest“entstehen soll.
Foto: Ulrich Wagner Zur Bürgervers­ammlung in der alten TSV Turnhalle in Haunstette­n kamen mehr als 100 Bürger, der Großteil davon aus dem Stadtteil, der hier von oben zu sehen ist – samt den Flächen, auf denen einmal das Neubau gebiet „Haunstette­n Südwest“entstehen soll.

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