Schwabmünchner Allgemeine

Lebensweis­heiten

- Feuilleton@augsburger allgemeine.de

Mindestens seit Sokrates bemühen sich die Philosophe­n, dem Menschen Weisheit zu vermitteln, damit dieser sein Erdendasei­n gut und sinnvoll zu Ende bringen kann. Unter diesen Weisheiten gibt es auch banale oder erratische. „Cogito ergo sum“, „panta rhei“oder das marxistisc­he Grundcredo „das Sein bestimmt das Bewusstsei­n“. Und einen ganzen Kant oder Schopenhau­er lesen, vor dieser Mühe schrecken wohl die allermeist­en zurück. Dafür gibt es zahlreiche Volksweish­eiten, kurze, kernige Sprüche, die jeder (Depp) versteht.

„Bier auf Wein, dass lass’ sein, Wein auf Bier, das rat’ ich dir.“Oder: „So wie die Nase des Mannes, so sein Johannes.“Aber da wurden sicher auch schon viele Frauen getäuscht. Auf dem Lande kursiert der Spruch: „Hat die Bäuerin Stroh im Haar, war der Mann von Bofrost da.“

Auch Gloria von Thurn und Taxis steuerte schon eine ethnologis­che Weisheit bei: „Der Schwarze als solcher schnacksel­t gern.“Ja, viele „eiserne“Wahrheiten haben sich in meinem Leben auch nicht herauskris­tallisiert. Eine davon ist sicher: Fahre im Sommer nicht nach Augsburg, die Baustellen machen einen wahnsinnig. Oder der Ratschlag für Einkäufer im Supermarkt: „Wechsle nie die Schlange!“Jeder kennt das, Sie stehen in einer langen Schlange vor der einzig offenen Kasse. Da wird „Kasse zwei“geöffnet, schnell rüber, aber zwei Kunden haben es noch vor Ihnen geschafft. Klar, genau an dieser Kasse wird jetzt die Kassenroll­e aus sein oder irgendein moderner Mensch will mit einer Karte bezahlen,

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Zeichnung: Silvano Tuiach

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