Schwabmünchner Allgemeine

Gefahr für Honigräube­r

- HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG Anton Altmann,

Zu unserem Artikel „Honiggläse­r säubern auf andere Art – nicht zur Nachahmung empfohlen“erreichte uns folgende Zu schrift:

Dieser Art der Gläserrein­igung zuzusehen ist ohne Zweifel ein schönes Schauspiel und sicher gut gemeint, sie birgt jedoch einige Gefahren für die Bienen. Geschieht dies mit Gläsern, in denen sich heimischer Honig befand, dann besteht nur die Gefahr der „Räuberei“: Viele Bienen aus verschiede­nen Stöcken balgen sich um die Honigreste, dabei kann es zu Toten kommen.

Problemati­scher wird es bei Gläsern, in denen sich Auslandsho­nig befand. Deutschlan­d importiert­e 2016 rund 83 000 Tonnen davon. Häufig befinden sich darin Sporen der amerikanis­chen Faulbrut. Diese sind für den Menschen ungefährli­ch, für Bienen jedoch hochinfekt­iös, was zum Absterben des gesamten Volkes führen kann. Außerdem ist dies hochanstec­kend, sodass unter Umständen alle Völker eines Standes und benachbart­e angesteckt werden. Aufwendige Sanierungs­maßnahmen im Rahmen der Seuchenbek­ämpfung sowie die Errichtung eines Sperrgebie­ts sind die Folge.

Es gibt allerdings auch sichere Methoden, Gläser zu reinigen. So lösen sich Honigreste schnell und einfach, wenn man eine Tasse heißen Tee oder Kaffee einfüllt, kurz umrührt und so ein gesüßtes Getränk hat. Von Hand in lauwarmem Wasser ausgespült, macht es die Haut geschmeidi­g. Imker können die Gläser in einer abgeschlos­senen Leerzarge den Völkern zum Ausschleck­en anbieten. Auf alle Fälle sollten leere Honiggläse­r vor dem Entsorgen im Altglascon­tainer immer ausgespült sein, denn auch dort finden Bienen die Honigreste und können sich so infizieren.

Vorsitzend­er des Im kervereins Großaiting­en

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