Gefahr für Honigräuber
Zu unserem Artikel „Honiggläser säubern auf andere Art – nicht zur Nachahmung empfohlen“erreichte uns folgende Zu schrift:
Dieser Art der Gläserreinigung zuzusehen ist ohne Zweifel ein schönes Schauspiel und sicher gut gemeint, sie birgt jedoch einige Gefahren für die Bienen. Geschieht dies mit Gläsern, in denen sich heimischer Honig befand, dann besteht nur die Gefahr der „Räuberei“: Viele Bienen aus verschiedenen Stöcken balgen sich um die Honigreste, dabei kann es zu Toten kommen.
Problematischer wird es bei Gläsern, in denen sich Auslandshonig befand. Deutschland importierte 2016 rund 83 000 Tonnen davon. Häufig befinden sich darin Sporen der amerikanischen Faulbrut. Diese sind für den Menschen ungefährlich, für Bienen jedoch hochinfektiös, was zum Absterben des gesamten Volkes führen kann. Außerdem ist dies hochansteckend, sodass unter Umständen alle Völker eines Standes und benachbarte angesteckt werden. Aufwendige Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Seuchenbekämpfung sowie die Errichtung eines Sperrgebiets sind die Folge.
Es gibt allerdings auch sichere Methoden, Gläser zu reinigen. So lösen sich Honigreste schnell und einfach, wenn man eine Tasse heißen Tee oder Kaffee einfüllt, kurz umrührt und so ein gesüßtes Getränk hat. Von Hand in lauwarmem Wasser ausgespült, macht es die Haut geschmeidig. Imker können die Gläser in einer abgeschlossenen Leerzarge den Völkern zum Ausschlecken anbieten. Auf alle Fälle sollten leere Honiggläser vor dem Entsorgen im Altglascontainer immer ausgespült sein, denn auch dort finden Bienen die Honigreste und können sich so infizieren.
Vorsitzender des Im kervereins Großaitingen
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