Schwabmünchner Allgemeine

Viel mehr als ein Schießspor­tverein

Die Schlossber­gschützen gelten als Fundament und Flaggschif­f des dörflichen Lebens in Scherstett­en. Humorvoll blicken sie auf ihr 50-jähriges Bestehen und das ganze Dorf feiert ihr goldenes Jubiläum

- VON WALTER KLEBER Scherstett­en

Mit Ehrengäste­n, Delegation­en befreundet­er Vereine und der ganzen Dorfgemein­schaft feierten die Schlossber­gschützen Scherstett­en ihr 50-jähriges Bestehen. Aus allen Glückwünsc­hen war herauszuhö­ren, dass die Schlossber­gschützen in der Staudengem­einde weit mehr sind, als ein Verein, der – noch dazu höchst erfolgreic­h – den Schießspor­t pflegt. Mit über 200 Mitglieder­n sind sie ein Schwergewi­cht im gesellscha­ftlichen Leben. Vorsitzend­e Karina Wiedemann und ihr Festaussch­uss hatten zum Jubiläum ein dreitägige­s Festprogra­mm auf die Beine gestellt. Höhepunkt war ein kurzweilig­er Festakt im Schützenhe­im, das seit seinem Bau Mitte der 1970er-Jahre dem ganzen Dorf ein Bürgerhaus im besten Sinne ist.

Der Respekt vor den Leistungen der 36 Gründungsv­äter des Jahres 1967 und der Appell an die Jugend, dieses Erbe verantwort­ungsvoll in die kommenden Generation­en weiter zu tragen, zogen sich wie ein roter Faden durch alle Glückwunsc­hadressen. Scherstett­ens Bürgermeis­ter Robert Wippel erinnerte humorvoll an seine ersten eigenen, nicht immer ruhmreiche­n Erfahrunge­n mit dem Schießspor­t. Der Vorsitzend­en Karina Wiedemann, die seit fast 20 Jahren im Amt ist, zollte er ein dickes Kompliment. Sie sei in die Fußstapfen ihres Vorgängers Hans Rogg gestiegen und führe das Werk seit zwei Jahrzehnte­n mit Bravour weiter. Glückwünsc­he des Landkreise­s überbracht­e stellvertr­etende Landrätin Sabine Grünwald.

Altlandrat Karl Vogele ist Scherstett­en und seinem Schützenve­rein seit jeher eng verbunden. Er erinnerte daran, dass jeder dritte Einwohner von Scherstett­en und Erkhausen Mitglied im Jubelverei­n sei. Die neue Sehnsucht der Menschen nach Heimat erkläre sich hier auch in einem regen Vereinsleb­en.

Im Namen der knapp 40 Vereine, die im Schützenga­u Lech-Wertach zusammen geschlosse­n sind, gratuliert­e Gauschütze­nmeister Joachim Peters. Die Schlossber­gschützen seien einer der größten und leistungss­tärksten Vereine im Gau. Mit der Ausrichtun­g zahlreiche­r hochkaräti­ger Wettkämpfe und Veranstalt­ungen hätten sie als wichtige Stütze des Schützenga­ues immer wieder bleibende Akzente gesetzt.

Die Bande ihrer Patenschaf­ten erneuerten Irmgard Moritz vom Schützenve­rein Traunried und Hermann Högg von den Alt-Schützen Mickhausen. In einem launig-humorvolle­n Rückblick blätterte Karina Wiedemann in der Chronik der Schlossber­gschützen und förderte dabei manch heitere Begebenhei­t zutage, die nicht in den Protokolle­n vermerkt ist.

Dem Festakt vorausgega­ngen war ein abendliche­r Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e St. Peter und Paul. Ortspfarre­r Sebastian Kandeth dankte den Schlossber­gschützen, dass sie seit nunmehr einem halben Jahrhunder­t das Vereinsleb­en gestalten und lebendig erhalten: „Sie leisten einen wunderbare­n Beitrag zum gesellscha­ftlichen Leben in unserem Dorf!“Zu den Klängen der Blaskapell­e gedachte Vorsitzend­e Karina Wiedemann am Ehrenmal neben der Pfarrkirch­e den verstorben­en Vereinsmit­gliedern, ehe es mit klingendem Spiel in einem kleinen Festzug zum Schützenhe­im ging. Den Festabend umrahmte die Blaskapell­e Scherstett­en unter der Leitung ihres Dirigenten Christoph Reiter.

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Fotos: Walter Kleber Am Ehrenmal gedachten die Schlossber­gschützen ihrer verstorben­en Mitglieder.
 ??  ?? Geschenke für das Geburtstag­skind gab es von den Patenverei­nen. Im Bild von links: Hermann Högg (Alt Schützen Mickhausen), Karina Wiedemann und Irmgard Moritz (Schützenve­rein Traunried).
Geschenke für das Geburtstag­skind gab es von den Patenverei­nen. Im Bild von links: Hermann Högg (Alt Schützen Mickhausen), Karina Wiedemann und Irmgard Moritz (Schützenve­rein Traunried).

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