Mit Neuner geht es weiter
Bei den Königsbrunn Ants gab es so viel Ärger, dass sogar die Vereinsauflösung im Raum stand. Doch jetzt sieht alles wieder viel besser aus
Viel Ärger gab es zuletzt bei den Footballern in Königsbrunn. Nicht nur der sportliche Erfolg bleibt aus, auch der ganze Verein geriet in Schieflage. Nachdem zwischenzeitlich sogar die Auflösung des Vereins drohte, scheint jetzt Licht am Ende des Tunnels.
Vorsitzender Christian Bertmann ist total verärgert: „Die Mitglieder erkennen nicht, wie schlecht es um den Verein steht und ziehen aus unserem Handeln die völlig falschen Schlüsse.“Dem widerspricht Neuner klar.
Beschimpfungen und Beleidigungen muss er sich sogar anhören wie: „Pack deine Koffer und verschwinde einfach.“... „Weil du nur an das verdammte Geld denkst, machst du alles kaputt.“.... „Was du tust, ist menschlich und moralisch höchst verwerflich.“... „Dir sind die Menschen egal.“Dabei möchte Bertmann nach seinen Aussagen nur, dass es mit Football weiter- und nicht alles vor die Hunde geht. Auch dem widerspricht Neuner.
Das Hauptthema bei den Ants war zunächst: Soll mit zwei Augsburger Vereinen fusioniert werden oder nicht, weil keiner von ihnen alleine funktionsfähig sei.
Der Vorstandsvorsitzende entwarf verschiedene Gedankenspiele und Konzepte, um den Footballsport im Raum Augsburg zu retten und am Leben zu erhalten. Doch durch die Fusionsgedanken spalteten sich die Ants in zwei Lager: dafür und dagegen. Inzwischen ist auch diese Sachlage anders.
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Ants zeichnete sich ab, dass vor allem der Bereich Jugend, also Eltern und Spieler, aber auch einige Aktive, keinen Wechsel nach Augsburg wollen.
Königsbrunns Sportreferent Maximilian Wellner war bei einer Versammlung dabei und meinte dazu: „Die Ants haben jahrelang auf ein eigenes Gebäude hingearbeitet. Jetzt, wo sie in dem Sportzentrum West bestens untergebracht sind, wollen sie alles hinschmeißen. Das verstehe ich nicht. Die Stadt Königsbrunn hat nichts gegen die American Footballer und möchte sie gern behalten.“
In ihrer Not schalteten Mitglieder des AFC ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und „Präsidenten ohne Aufgaben“, Peter Neuner, in die Verhandlungen mit ein. Bei einer außerordentlichem Mitgliederversammlung gab es dann eine Abstimmung, bei der mit 58:21 gegen eine Fusion gestimmt wurde.
Neuner: „Ich habe versucht, beide Parteien zu verstehen und zwischen ihnen zu vermitteln. Das ging nicht. Schließlich stellte ich fest, dass auch ich nicht hinter dem Konzept von Bertmann stehen kann.“
Inzwischen ist die Sache soweit gediehen, dass Neuner die Geschäfte des Vereins abwickelt und Bertmann nur noch Restarbeiten erledigt. Es soll auch Neuwahlen am Sonntag, 5. November, geben, bei denen der komplette Vorstand zurücktritt.
Neuner hat inzwischen die Zeit genützt, um nicht nur neue Trainer zu verpflichten, sondern auch schon Mitglieder um sich zu scharen, die im neu zu wählenden Vorstand mitarbeiten. Von Mannschaftsauflösungen ist nicht mehr die Rede. „Es wird auch in Zukunft eine erste Mannschaft, eine A-, B- und C-Jugend geben, wo viele der bisherigen Aktiven weitermachen und es schon Neuzugänge gibt.
„Die größten Probleme sind ausgeräumt. Wir können uns jetzt an einen Neuanfang machen“, so Neuner, der hinzufügt: „Wir haben in Königsbrunn lange für eine so tolle Anlage gekämpft. Jetzt, wo wir sie haben, würden wir alles hinschmeißen. Das kann nicht sein. Die Ants bleiben natürlich in Königsbrunn und werden wieder zu alter Stärke finden.“Immer mehr ehemalige Spieler finden wieder zu den Ants zurück. Neuner verpflichtete inzwischen auch schon ein neues Trainerteam: Peter Gruber aus München ist Headcoach, Christian Spaar trainiert die Defense und Ruslan Stoll die Offense. „Das Training läuft auf vollen Touren und wir freuen uns schon auf die neue Saison“, so Neuner, der für Sonntag, 5. November, eine Mitgliederversammlung mit Neuwahlen anberaumt hat.