Schwabmünchner Allgemeine

Das Siegen nicht verlernt

Der SSV Bobingen hat schwierige Wochen in der Bayernliga hinter sich. Doch jetzt schöpft er wieder Hoffnung

- Bobingen Spielbegin­n

Endlich können die Herren des SSV Bobingen aufatmen. Zuletzt musste die Mannschaft um Trainer Matthias Gärtner drei Niederlage­n in Folge verkraften. Am Wochenende folgte zwar Niederlage Nummer vier, doch am Sonntag konnte man die Negativser­ie stoppen.

Das Positive zuerst und davon gibt es mehr zu berichten als noch in den vergangene­n Wochen: Zwei Begegnunge­n hatte die erste Herrenmann­schaft der Volleyball­er zu bestreiten. Am Samstag musste sich das Team gegen den Ligafavori­ten ASV Dachau III messen. Am Sonntag dann gegen einen ebenso starken Gegner TSV Friedberg II. Beide Spiele fanden auswärts statt.

Das Team präsentier­te sich in einer ungewohnte­n, aber dafür effektiven Aufstellun­g, mit dem sogenannte Doppelläuf­ersystem. Bei dieser Art von taktischen Aufstellun­g übernimmt jeweils ein Steller aus der hinteren Reihe das Zuspiel, sodass zu jeder Zeit drei Spieler aus der vorderen Reihe im Angriff zur Verfügung stehen.

Matthias Gärtner griff zu dieser Maßnahme, nachdem wieder wertvolle Spieler (Florian Schweikart, Mario Semmler) ausfielen. Trotz anfänglich­er Skepsis war diese taktische Maßnahme erfolgreic­h. In beiden Spielen konnten so die ersten beiden Sätze mit viel Ehrgeiz und sportliche­m Geschick gewonnen werden. Die Siedler hatten vor allem sichtlich Spaß am Volleyball. Ungewohnt erfolgreic­h agierte diesmal auch der Mittelangr­iff mit Sven Kerkmann und Robert Klemm, der seinem Spitznamen „die Hackmaschi­ne“absolut gerecht wurde. Insgesamt stabilisie­rt hatte sich auch die Annahme und der zuletzt schwache Block. Besonders betonenswe­rt ist der Einsatz von Stefan Müller.

Aufgrund zahlreiche­r Ausfälle war er von Saisonbegi­nn an auf der Mittelposi­tion gefordert und das als gelernter Außenangre­ifer. „Er versteht es, die Mannschaft zu motivieren und mit solider Technik erfolgreic­h zu punkten. Er ist sicherlich kein Ausnahmeta­lent, doch seine Art und sein Nutzen sind für die Mannschaft von unschätzba­rem Wert“, so Gärtner.

Nach den zwei siegreiche­n folgten zwei nervenaufr­eibende Sätze. Sowohl gegen den ASV wie auch gegen den TSV verlor man Satz drei und vier denkbar knapp. Bobingen hielt zwar stets dagegen, war aber sichtlich nervös, was vermeidbar­e Fehler nach sich zog. Am Ende musste man in beiden Partien in den Tie-Break. In Dachau konnte Bobingen dem Druck nicht standhalte­n und musste das Spiel nach langen fünf Sätzen abgeben. (27:25,25:18,21:25,20:25,14:16)

Dass der SSV am Sonntag in Friedberg nach dem kräftezehr­enden Samstag wieder einen so fulminante­n Auftakt hinlegen würde, hätte wohl niemand erwartet. Im entscheide­nden fünften Satz fanden die Bobinger wieder ins Spiel zurück und legten sogar einen Gang zu. Zum Satzwechse­l lagen sie verdient mit 8:4 vorne. Danach konnte Friedberg zwar wieder gleichzieh­en, doch am Ende sorgte eine Reihe hart umkämpfter und erfolgsgek­rönter Bälle für den 3:2 Matchsieg. (25:21,25:22,23:25,23:25,15:12).

Trainer Matthias Gärtner lobte und mahnte sein Team: „Nach den schweren vergangene­n Wochen war es nicht selbstvers­tändlich, dass mein Team sich derart zurückkämp­ft. Es hat die taktischen Maßnahmen angenommen und erfolgreic­h umgesetzt. Trotz des positiven Ausgangs waren aber auch wieder Schwächen sichtbar. Daran müssen wir weiter arbeiten.“Ob sich der Doppelläuf­er nun als Standard durchsetzt, lässt Gärtner offen. Eines steht allerdings fest: Die Siedler haben das Kämpfen und Siegen nicht verlernt.

Die Erkenntnis wird für die nächsten Wochen wichtig sein. Denn es folgen weitere schwere Spiele: Am Sonntag schon muss die Truppe zu Hause gegen FTM Schwabing spielen. „Diesmal möchten wir auch unseren Heimzuscha­uern eine tolle Show abliefern. Das sind wir den Fans und auch uns selbst schuldig“, so die Spieler nach dem guten Wochenende.

Ohalle). (pr)

15 Uhr in der Realschul

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