Schwabmünchner Allgemeine

Kosten, die dauerhaft bleiben

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Es gibt für neue Stellen bei der Stadt fast immer einen nachvollzi­ehbaren Grund: zu lange Bearbeitun­gszeiten und Überlastun­g in den Bauämtern, der Wunsch von Bürgern nach mehr Verkehrsüb­erwachung, mehr Kita-Plätze und und und. Wenn die Stadt mangels Personal Bürgerwüns­che abweisen muss, ist das Unverständ­nis groß. Beispiel: Für das Projekt Fahrradsta­dt 2020 waren zwei neue Stellen vorgesehen, nach einer internen Prüfung wird es nur eine. Dabei kommt das Projekt ohnehin nicht in die Gänge. Man kann auf die Reaktionen der Radler gespannt sein. Das ist die eine Seite der Medaille.

Die andere ist, dass in einzelnen Fällen schon Stellen geschaffen wurden, deren Sinn man anzweifeln kann und die Projekten dienen, die aus politische­n Gründen durchgeset­zt werden. Grundsätzl­ich ist es nachvollzi­ehbar, dass eine wachsende Stadt mehr Personal braucht. Dass dieses immer im Verhältnis eins zu eins mitwachsen muss, kann man aber bezweifeln, weil der Aufwand nicht immer eins zu eins steigt. Höhere gesetzlich­e Anforderun­gen an Personalau­sstattung gleichen das aber wieder aus.

Prinzipiel­l ist bei Personalko­sten zu berücksich­tigen, dass sie der Stadt dauerhaft bleiben. Wenn die Steuereinn­ahmen einmal sinken, lassen sich Personalko­sten kaum einsparen. Durch Höhergrupp­ierungen und Tarifanpas­sungen steigen sie eher. In Zeiten großer Finanznot, wie sie 2010 herrschte, war auch das Sparen beim Personal durch das Nichtbeset­zen frei werdender Stellen ein Thema – dauerhaft umsetzen ließ es sich aber nicht.

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