Schwabmünchner Allgemeine

Bauantrag fürs neue Elefantenh­aus

Der Zoo sieht einen Wettlauf gegen die Zeit, um neue Tiere zu holen. Elefanteno­ma Targa geht es derzeit gut, sie hat aber kaum noch Zähne

- VON EVA MARIA KNAB

Das neue Elefantenh­aus im Augsburger Zoo rückt näher. Wie die Zooleitung mitteilt, wurde kürzlich der Bauantrag bei der Stadt eingereich­t. Im Dezember sollen die ersten Ausschreib­ungen laufen. Geplanter Baubeginn ist im März 2018. Für den Zoo ist das Projekt ein Wettlauf gegen die Zeit. „Die Uhr tickt“, sagt Kurator Thomas Lipp.

Die neue Elefantena­nlage ist nötig, um moderne Anforderun­gen an die Tierhaltun­g zu erfüllen und die Sicherheit für die Tierpflege­r zu verbessern. Der Zoo musste nach einem schweren Unfall mit einem Pfleger seine Herde bereits verkleiner­n und aus Sicherheit­sgründen zwei Afrikanisc­he Elefanten abgeben. Außerdem können nur noch dann neue Elefanten nach Augsburg geholt werden, wenn eine umfassende Modernisie­rung erfolgt ist. Die beiden letzten Asiatische­n Elefantenk­ühe in Augsburg, Burma und Targa, sind sehr alt. Man weiß nicht, wie lange sie noch leben.

Targa gilt mit 60 Jahren schon als betagte Oma und als einer der ältesten Zooelefant­en weltweit. Sie hat kaum noch Zähne und muss gehäckselt­es Heu fressen, damit die Verdauung funktionie­rt. Der Gesundheit­szustand von Targa und Burma sei derzeit, ihrem Alter entspreche­nd, gut, sagt Lipp. Das könne sich aber schnell ändern. Einer Altersgeno­ssin von Targa im Karlsruher Zoo gehe es bereits deutlich schlechter.

„Wir sind sehr erleichter­t, dass es in absehbarer Zeit mit dem Bau losgehen wird“, sagt Lipp. Mit dem Bauantrag sei eine weitere wichtige Etappe auf dem Weg zum Ziel ge- schafft. Mit der Baugenehmi­gung rechnet die städtische Zoo GmbH im Januar oder Februar. Dann könnte im März Baubeginn sein, wenn die Witterung mitmacht.

Parallel werden weiter Spenden die neue und größere Elefantena­nlage gesammelt. Denn der Zoo und sein Freundeskr­eis können das bislang größte Projekt in der Augsburger Zoogeschic­hte nicht alleine stemmen.

Die Baukosten liegen bei sechs Millionen Euro. Aus eigenen Mitteln kann der Zoo eine halbe Million Euro aufbringen. Von der Stadt gibt es eine Investitio­nshilfe von zwei Millionen Euro. Der Rest soll zufür sammen mit dem Freundeskr­eis durch Sponsoren- und Spendengel­der sowie der Aufnahme eines Darlehens finanziert werden. Bislang sind bei der Spendenkam­pagne fast 860 000 Euro zusammenge­kommen.

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Seit vielen Jahren kümmert sich Fachpflege­r Marcus Linder um die beiden betagten Elefantend­amen Targa und Burma. Ihre Anlage ist ebenfalls in die Jahre gekommen. Jetzt ist ein Neubau in Sicht.
Foto: Fred Schöllhorn Seit vielen Jahren kümmert sich Fachpflege­r Marcus Linder um die beiden betagten Elefantend­amen Targa und Burma. Ihre Anlage ist ebenfalls in die Jahre gekommen. Jetzt ist ein Neubau in Sicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany