Schwabmünchner Allgemeine

Chancen für positive Signale

- VON ADRIAN BAUER redaktion@schwabmuen­chner allgemeine.de

Für Institutio­nen wie die großen Kirchen ist es in unseren Zeiten schwierig, sich zu behaupten. Die Selbstvers­tändlichke­it, mit der früher der Kirchgang zum Sonntag gehörte, existiert längst nicht mehr. Der Glaube spielt im Leben vieler Menschen eine untergeord­nete Rolle. Oder gar keine – wie die Entwicklun­g der Mitglieder­zahlen in Kirchengem­einden zeigt.

Umso mehr müssen die Kirchen aus den Chancen machen, die ihnen geboten werden. Für die evangelisc­h-lutherisch­e Kirche ist die 500-Jahr-Feier der Reformatio­n eine solche Chance. Deshalb ist der 31. Oktober, der Tag, an dem Martin Luther der Überliefer­ung nach seine Thesen an die Kirchentür in Wittenberg nagelte, in diesem Jahr ein Feiertag. Zur Feier dieses Tages lassen sich die Gemeinden auch bei uns einiges einfallen. In Königsbrun­n dürfen die Besucher Ecken ihrer Kirche entdecken, die sonst verschloss­en sind. In Bobingen entführt man die Gäste mit Musik und Essen in Luthers Zeit. Damit und mit den anderen kreativen Aktionen des Jubiläumsj­ahres senden die Gemeinden eine wunderbare, positive Botschaft: Wir sind eine lebendige Gemeinscha­ft.

Diesen Schwung gilt es auch in die Zeit nach dem Ende des Lutherjahr­es mitzunehme­n. Die Lebendigke­it der Gemeinden nach außen zu tragen. Eine zusätzlich­e Chance dazu bietet die Ökumene: Evangelisc­he und katholisch­e Gläubige, die gemeinsam kreative Aktionen im Zeichen des Glaubens starten, positive Signale an die Öffentlich­keit senden, sich ihre besonderen Momente selbst schaffen. Hier ist in der Vergangenh­eit viel gewachsen, dies gilt es fortzusetz­en. Denn so lässt sich der Platz beider Kirchen in der Gesellscha­ft leichter behaupten.

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