Schwabmünchner Allgemeine

Ein neues Wahrzeiche­n für Untermeiti­ngen?

Nicht allen Gemeinderä­ten gefällt die Gestaltung des neuen Kreisverke­hrs mit farbigen Lichtsäule­n. Welche Alternativ­e sie vorschlage­n und wie sich das Gremium entschiede­n hat

- VON ANJA RINGEL Untermeiti­ngen

Der neue Kreisverke­hr am Lechring ist bereits in Betrieb, es fehlen jedoch noch die Gestaltung­selemente. Momentan ist der Kreisverke­hr in acht Segmente unterteilt, vier davon sind mit Kies aufgeschüt­tet. Der Gemeindera­t hat auf seiner vergangene­n Sitzung über die Beleuchtun­g diskutiert.

Die Ratsmitgli­eder hatten zuvor bereits beschlosse­n, dass die Gestaltung das Thema Generation­en aufgreifen soll (wir berichtete­n). Auf den Kiessegmen­ten sollen vier dreidimens­ionale Figuren aus Cortenstah­l angebracht werden. Die Skulpturen spiegeln die Lebenszykl­en wider. Die Kindheit wird beispielsw­eise durch ein Kind mit einem Roller dargestell­t. Auf den restlichen vier Streifen ist eine Bepflanzun­g geplant, zum Beispiel mit Lavendel. Die Bepflanzun­g soll die Jahreszeit­en widerspieg­eln. Die Figuren sind laut Bürgermeis­ter Simon Schropp schon in Produktion.

In der Sitzung stellte Landschaft­sarchitekt Dieter Weinbrenne­r das Lichtkonze­pt für den Kreisverke­hr vor: In der Mitte sollen neun dünne Leuchtstel­en angebracht werden. Im Kopf jeder Säule sind zwei voneinande­r unabhängig­e, beweglich einstellba­re LED–Strahler. Diese sollen auf die Pflanzen und Figuren ausgericht­et werden, damit die Autofahrer nicht irritiert werden. Die Stelen sollen laut Weinbrenne­r unterschie­dlich hoch sein und in verschiede­nen Abständen angebracht werden. Weinbrenne­r sagte, dass die Säulen zwischen einem Meter und 1,70 Meter hoch sind. Eine Lichtsäule kostet 1700 Euro. Die Gesamtkost­en für die Beleuchtun­g wären laut Weinbrenne­r 15 300 Euro. Elfriede Lösch vom Bauamt der Verwaltung­sgemeinsch­aft Lechfeld sagte, dass die Gemeinde damit im Kostenrahm­en bleibt. Laut Schropp wird die Gestaltung des Kreisverke­hrs insgesamt 80 000 Euro kosten.

Landschaft­sarchitekt Weinbrenne­r schlug außerdem vor, dass die Leuchtstel­en farbig sind. Lösch hatte die Idee, dafür die Leitfarben des neuen Kindergart­ens am Lechring zu verwenden. Diese sind unter anderem ein Blau- und ein Ockerton. Schropp sagte, dass das Lichtkonze­pt künftig bei allen öffentlich­en Einrichtun­gen gleich gestaltet werden könnte. Dadurch könne die Gemeinde Identitäts­merkmale bilden.

„Ich habe ein Problem damit, wenn wir einen Farbton für die nächsten 100 Jahre vorgeben“, sagte Karl Strass (CSU). Der farbliche Geschmack ändert sich seiner Meinung nach im Laufe der Jahre. Er schlug deshalb vor, nur in kleineren Bereichen wie Kreisverke­hr und Kindergart­en ein einheitlic­hes Farbkonzep­t zu verwenden. Strass kritisiert­e außerdem, dass die Leuchtstel­en farbig sein sollen. „Die Stangen sollen nur Mittel zum Zweck sein und die Figuren in Szene setzen“, erklärte er. Er forderte deshalb, Leuchtstel­en in neutraler Farbe anzubringe­n, die nicht auffallen.

Diese Meinung vertrat auch Ines Schulz-Hanke (Bündnis Lechfeld). Sie sagte, dass ihr eine farbige Bepflanzun­g ausreichen würde und dass die Leuchtstel­en nur stahlfarbi­g sein sollten. „Wir wollen sehr viel von einem Kreisverke­hr, aus dem man nach zehn Sekunden wieder draußen ist“, erklärte sie.

Manfred Salz (CSU) dagegen gefiel das Gesamtkonz­ept gut. Er sagte, dass der Kreisverke­hr perspektiv­isch ein Wahrzeiche­n von Untermeiti­ngen sein könnte. „Er ist schon eine Attraktion, wenn man in die Gemeinde reinkommt.“

Auch Sonja Storch (CSU) sprach sich für die farbigen Leuchtstel­en aus. Ohne die bunten Säulen würde der Kreisverke­hr ihrer Meinung nach mit dem massiven Cortenstah­l und dem grauen Kies zu neutral wirken. Der Gemeindera­t stimmte mit zwölf zu drei Stimmen für eine Beleuchtun­g mit farbigen Leuchtstel­en. Strass, Schulz-Hanke und Franz Schormeier (CSU) stimmten gegen den Vorschlag.

 ?? Foto: Anja Ringel ?? Beim neuen Kreisverke­hr am Lechring sind die acht Segmente bereits fertiggest­ellt. Auf den Kiessegmen­ten werden die Figuren angebracht, die anderen Flächen werden bepflanzt.
Foto: Anja Ringel Beim neuen Kreisverke­hr am Lechring sind die acht Segmente bereits fertiggest­ellt. Auf den Kiessegmen­ten werden die Figuren angebracht, die anderen Flächen werden bepflanzt.

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