Abrissentscheidung statt Suche nach Innovationen
Zu unserer Berichterstattung zur Entscheidung des Stadtrats, die Königstherme abzureißen:
Es spottet jedem unternehmerischen Denken, eine gerade mal 30 Jahre alte Therme einfach dem Abriss preis zu geben. Nichts hat Königsbrunn so bekannt gemacht wie die Königstherme. Anstelle von Ideen und Innovationsvorschlägen zur Rettung war die Stadtratssitzung an Schlechtreden und den schlechtesten Bildern vom Ist-Zustand nicht zu überbieten. Damit ist Königsbrunn um eine weitere Baustelle im Zentrum reicher.
Was hatten die Entscheidungsträger erwartet, als sie das Objekt für rund 1,5 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse erworben hatten? Eine Therme im „Neuzustand“? Dass Handlungsbedarf bestand, ist unstrittig, aber der Betrieb wurde nicht wegen grober Mängel eingestellt, sondern wegen der Zahlungsunfähigkeit des Betreibers. Der Saunabereich und das Solebecken, gerade mal zehn Jahre alt, Duschen und andere Bereiche des Bades wurden vor wenigen Jahren saniert. All dies wird als Kosmetik abgetan und scheinbar vergessen, dass der Betreiber die Therme auf eigenes Risiko betrieben und Königsbrunns Außenwirkung gesteigert hat. Dass ein Objekt nach zwei Jahren Leerstand, dem Vandalismus freigegeben, nicht besser und schöner wird, dürfte hinreichend bekannt sein.
Aber dank der „Entscheidungsfreudigkeit“dieses Rates geschieht in dieser Stadt nichts. Populistische Beiträge in der Sitzung waren dabei auch nicht hilfreich und zielführend. Aber vielleicht trägt die Straßenbahn samt ihrem Defizit dazu bei, dass die Königsbrunner schneller nach Augsburg oder ins Titania nach Neusäß kommen, weil in ihrer Stadt nichts mehr geboten ist. Der Blick nach Bobingen zeigt, wie es geht. Obwohl kleiner als Königsbrunn gibt es ein neues Stadtzentrum, den Neubau eines Freizeitbades und sogar eine richtige Stadthalle. Es wäre schön, Menschen mit mehr Weitblick, mehr Entscheidungskraft und weniger Selbstdarstellungsdrang im Stadtrat zu haben. jun., Königsbrunn