Schwabmünchner Allgemeine

Zwei Schritte hin zu schnellere­n Entscheidu­ngen

Ein Entwicklun­gskonzept soll Übersicht und Fördergeld bringen, ein zusätzlich­er Ausschuss die Arbeit erleichter­n

- Königsbrun­n

Die Baustellen in Königsbrun­n gehen nicht aus. Der Rückbau der Königsther­me ist beschlosse­ne Sache und wirft neue Fragen auf: Was soll an der Stelle in Zukunft entstehen? Wie soll die neue Eishalle samt Hallenbad und Sauna aussehen und wo soll gebaut werden? Welche Auswirkung­en hat das auf die Gestaltung des Sportpark West? Die Großprojek­te wie Zentrumsge­staltung und Umbau der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße stehen auch noch im Raum. Mit einem neuen Entwicklun­gskonzept und einem zusätzlich­en Ausschuss will der Stadtrat nun seine Arbeit effiziente­r gestalten.

In seiner letzten Sitzung haben die Räte einstimmig beschlosse­n, ein Integriert­es Städtebaul­iches Entwicklun­gskonzept, kurz ISEK, zu erstellen. Mit diesem Konzept werden auch die Bedürfniss­e und Erwartunge­n von Wirtschaft und Bevölkerun­g erfasst, eine Bürgerbete­iligung ist ein wesentlich­er Teil des Verfahrens. „ISEK definiert: Wo will ich hin, wie sind die Prozesse“, sagte Stadtrat Florian Kubsch, dessen SPD-Fraktion den Antrag gestellt hatte. Denn alle anstehende­n Projekte hängen in kleineren oder größeren Teilen zusammen, Entscheidu­ngen auf der einen Seite beeinfluss­en die andere. Durch das Konzept soll für die Stadtpolit­ik eine bessere Übersicht über die anstehende­n Projekte herauskomm­en.

Und im Idealfall auch mehr Fördergeld: Denn wie die Stadtverwa­ltung auf Nachfrage erfuhr, ist ein ISEK künftig die Voraussetz­ung, um in Städtebau-Förderprog­ramme des Bundes zu kommen. Bislang haben die Königsbrun­ner Zugriff auf bayerische Fördertöpf­e, die allerdings nicht mehr randvoll sind. Für das Konzept werden 80000 Euro in den nächsten Haushalt eingestell­t. „Die Bürgerbete­iligung ist nötig, deswegen sollten wir uns bald auf den Weg machen“, sagte Bürgermeis­ter Franz Feigl (CSU).

Alwin Jung (Grüne) sagte, dass man bitte keine Konzepte erstellen solle, an die man sich am Ende nicht hält: „Und im Übrigen steht auf Seite zwei des Kooperatio­nsvertrags, dass wir ein Stadtentwi­cklungskon­zept brauchen.“Aber es stehe ja auch dort, dass CSU, Grüne und FDP auch die anderen Parteien einbinden wollten. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. 2018 soll das Konzept erstellt werden.

Anfang 2018 soll auch ein neuer Ausschuss seine Arbeit aufnehmen. In nicht-öffentlich­er Sitzung wurde über einen Planungsau­sschuss gesprochen, der künftig die bestehende­n Entscheidu­ngsgremien entlasten soll. Bislang gibt es neben dem Stadtrat noch den Bauausschu­ss, den Werkaussch­uss für die städtische­n Betriebe und den Haupt-, Kultur- und Finanzauss­chuss, der unter anderem für die Beratung des Haushalts zuständig ist. Auf Nachfrage bestätigte Bürgermeis­ter Franz Feigl die Pläne: „Wir müssen im Bauausschu­ss nicht nur neue Projekte abarbeiten, sondern auch die laufenden begleiten. Das ist auf Dauer zu viel.“

In den nächsten Wochen soll der neue Ausschuss vorbereite­t werden. Die Geschäftso­rdnung der Stadt muss geändert werden. Außerdem muss genau festgelegt werden, welche Aufgaben das neue Gremium übernehmen soll. Als Sitzungsta­g wird der Donnerstag angepeilt. Die Pläne sollen noch dieses Jahr dem Stadtrat vorgelegt werden, damit man im Januar loslegen kann. Zusätzlich denkt man bei der Stadt darüber nach, einen Stadtplane­r einzustell­en, um die anstehende­n Herausford­erungen zu stemmen.

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