Fast wurde die Erde zum Schneeball
Vor etwa 300 Millionen Jahren ist die Erde nur knapp an einer vollständigen Vereisung vorbeigeschrammt. Diesen Schluss zieht Georg Feulner vom Potsdam-Institut anhand von Klimamodellen in den der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften. Schuld an der dramatischen Abkühlung des Planeten und seiner weitreichenden Vereisung war ausgerechnet der Stoff, dessen Verbrennung durch den Menschen eine der Ursachen des heutigen Klimawandels ist: die Kohle.
Während des Karbon-Zeitalters, vor 359 bis 299 Millionen Jahren, starben in gewaltigen Wäldern Bäume ab, deren Überreste sich im Boden langsam in Kohle umwandelten. Der Atmosphäre wurden auf diese Art große Mengen Kohlenstoffdioxid (CO2) entzogen. Treibhausgase wie CO2 halten aber die Wärme zurück, die entsteht, wenn das Licht der Sonne auf die Erde trifft. Durch die Absenkung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre konnte mehr Wärme ins All entweichen. Hauptsächlich dadurch sank die Temperatur global um mehr als zehn Grad Celsius. Hätte die CO2-Konzentration einen noch niedrigeren Wert erreicht, wäre die gesamte Erde von einer Eisschicht überzogen gewesen, so Feulner. Wissenschaftler nennen diesen Zustand „Schneeball-Erde“. Nun drohe ein umgekehrter Effekt, die CO2-Konzentration liege nur knapp unter einem kritischen, für die Bewahrung eines stabilen Klimas wichtigen Werts.
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