Alte Wohnhäuser weichen neuen Plänen
Sozialreferent Stefan Kiefer will an der Friedberger Straße Wohnraum für junge Menschen schaffen. Warum die Wohnbaugruppe sich aus dem Projekt zurückgezogen hat und wie es nun weitergeht
So mancher, der zuletzt an der Friedberger Straße vorbeifuhr, hat sich gewundert: An der Ecke Karwendelstraße werden derzeit mehrere alte Häuser abgerissen. Die mehr als 100 Jahre alten Gebäude waren zuletzt nicht mehr bewohnt. Laut Sozialreferent Stefan Kiefer mussten sie weichen, weil auf dem Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Jugendhaus Wohnraum für junge Menschen entstehen soll.
Die Straßenbahnlinie 6 fährt schon seit längerem aus FriedbergWest kommend an einer Trümmerlandschaft vorbei. Bürgermeister Kiefer hofft, künftig an dieser Stelle mit ihrer „Superlage“verschiedene Anliegen verknüpfen zu können. Partner ist das Evangelische Siedlungswerk ESW aus Nürnberg. In Augsburg unterhält das ESW bereits 200 Sozialwohnungen. Nun will es in Augsburg weiter wachsen. Die Stadt sieht es als idealen Partner: An der Seite des Evangelischen Jugendhilfezentrums und des Katholischen Waisenhauses könne der neu geplante Wohnraum dazu betragen, junge Menschen selbstständig werden zu lassen.
Der Verkauf des Grundstücks, auf dem die beinahe abgerissenen Wohnblocks standen, soll die Finanzierung des benachbarten alten Schulhauses und des FeuerwehrGerätehauses sichern helfen, für die es seit längerem ein Nutzungskonzept gibt. Kiefer denkt an eine Anlaufstelle für Jugendliche. Vielen Bürgern in Hochzoll sind diese beiden Häuser eine Herzensangelegenheit. Zunächst hatte die Wohnbaugruppe Augsburg auf dem Gelände ein Neubauvorhaben geprüft, sich aber dagegen entschieden, weil sich die Vorstellungen aus Platzgründen nicht realisieren ließen. Hintergrund: Im Streben nach Schaffung von bezahlbarem Wohnraum hätte man auf der vorhandenen Fläche die Zielvorgabe von 100 Wohneinheiten pro Jahr nicht annähernd erfüllt.